Politik

Hackerangriff auf Sony Nordkorea will es nicht gewesen sein

Kim und seine Soldaten vor einem Computer.

Kim und seine Soldaten vor einem Computer.

(Foto: dpa)

Steckt Nordkorea hinter der großangelegten Datenattacke auf den Sony-Konzern? Immerhin veröffentlicht Sony in Kürze einen Film, in dem es um fiktive CIA-Pläne zur Ermordung von Staatschef Kim Jong Un geht. Doch Pjöngjang weist alle Anschuldigungen zurück.

Nach einem verheerenden Hackerangriff auf den Elektronikkonzern Sony hat die nordkoreanische Führung jede Verantwortung von sich gewiesen. Entsprechende Gerüchte würden von Südkorea verbreitet und seien falsch, hieß es in einem Beitrag der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Zugleich wurde darin das Hollywood-Studio Sony Pictures Entertainment erneut für den Film "The Interview" kritisiert. In der Komödie, die vom 25. Dezember an in US-Kinos zu sehen ist, geht es um fiktive CIA-Pläne zur Ermordung von Staatschef Kim Jong Un. Die Regierung in Pjöngjang hatte den Film bereits als "Kriegshandlung" bezeichnet. Nun hieß es, Nordkorea "fordert die Welt auf", das Land gegen den Film zu verteidigen. Der Angriff auf Sony könne auf Unterstützer und Sympathisanten des Landes zurückgehen, die es in der ganzen Welt gebe.

Bei dem Computer-Virus handelte es sich Experten zufolge um eine besonders aggressive Schadsoftware, die Festplatten zerstören und ganze Netzwerke lahmlegen kann. Durch den Hackerangriff kamen etliche interne Firmendaten an die Öffentlichkeit, etwa Geburtstage, Gehaltslisten und Sozialversicherungsnummern von Angestellten. So bekam ein Reporter des Online-Dienstes "Fusion" eine Liste mit Informationen zu 3800 Mitarbeitern zu sehen. Der IT-Experte Brian Krebs fand ein Papier mit 6800 Namen aktueller und früherer Beschäftigter. Sony Pictures hat insgesamt rund 6600 Mitarbeiter. Außerdem tauchten mehrere neue Sony-Filme als illegale Kopien im Internet auf.

Die Firmenchefs Michael Lynton und Amy Pascal versprachen den Mitarbeitern Unterstützung beim Schutz ihrer Privatsphäre, wie das Branchenblatt "Hollywood Reporter" unter Berufung auf eine interne E-Mail berichtete. Es sei nun offensichtlich, dass die Hacker bei dem Angriff eine Menge vertraulicher Informationen gestohlen hätten. Die Computersysteme von Sony waren nach der Attacke tagelang lahmgelegt, die Mitarbeiter mussten laut Medienberichten zum Teil auf Stift und Papier ausweichen.

Quelle: ntv.de, sba/rts

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