Politik

"Kampf gegen Faschismus" Nordkoreas Außenminister besucht Moskau

Nordkoreas Außenminister Ri Su-Yong will mit Russland unter anderem die Kooperation bei der Verbesserung von Menschenrechten und Verkehrssicherheit stärken.

Nordkoreas Außenminister Ri Su-Yong will mit Russland unter anderem die Kooperation bei der Verbesserung von Menschenrechten und Verkehrssicherheit stärken.

(Foto: REUTERS)

Für den ersten Besuch eines nordkoreanischen Außenministers in Russland seit vier Jahren nimmt sich Ri Su-yong viel vor: Neben dem "Kampf gegen Faschismus" will er die Kooperation bei Menschenrechten und bei der Verkehrssicherheit voranbringen.

Nordkoreas Außenminister Ri Su-yong ist zu einem zehntägigen Besuch in Russland eingetroffen. Auf dem Programm seines Besuches stehen unter anderem bilaterale Gespräche Pjöngjangs Nuklearprogramm, der "Kampf gegen die Verherrlichung" des Faschismus und Verkehrssicherheit. Ri trifft an diesem Mittwoch seinen russischen Kollegen Sergeij Lawrow und wird nach dem Besuch in Moskau eine ausgedehnte Reise durch Russlands Fernen Osten unternehmen, bei der unter anderem die Möglichkeiten zu engerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit ausgelotet werden sollen.

Unter dem Eindruck der derzeit wegen der Ukraine-Krise stark belasteten Beziehung zum Westen hat sich Russland in den vergangenen Monaten vermehrt in Richtung Ostasien orientiert, wie unter anderem auch die vor einigen Monaten mit China abgeschlossenen Gaslieferverträge zeigen. Die Reise Ris könnte entsprechend auch eine engere Kooperation mit Nordkorea einläuten. Es handelt sich um den ersten Besuch des nordkoreanischen Außenministers Nordkoreas in Russland seit vier Jahren. Zwischenzeitlich hatte es verschiedene Besuche beider Seiten auf unteren Ebenen gegeben.

"Die Minister werden aktuelle Probleme der bilateralen Zusammenarbeit, darunter eine Aktivierung des politischen Dialogs und des handelsökonomischen Zusammenwirkens, behandeln", sagte ein Sprecher des russischen Außenministeriums laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti. Der Sprecher lobte die bisherige Zusammenarbeit der Nachbarstaaten im Kampf gegen die Verherrlichung von Nazismus sowie für Menschenrechte und Verkehrssicherheit. Es werde angestrebt, den Außenhandelsumsatz beider Länder über die Marke von einer Milliarde US-Dollar zu heben.

Russland "auf dem Weg Nordkoreas"

Zudem werde man auch über die geopolitische Situation auf der koreanischen Halbinsel sowie in Nordostasien im Allgemeinen austauschen. Ri hatte kürzlich als erster hochrangiger Vertreter Nordkoreas seit über zehn Jahren vor der UN-Vollversammlung gesprochen. Er nannte dabei eine Wiedervereinigung mit Südkorea, etwa in einer Konföderation, die einzige Möglichkeit, um den Frieden zwischen den beiden Ländern zu wahren.

Er hob außerdem Nordkoreas Verdienste um den Frieden, die Wahrung seiner nationalen Würde und wirtschaftliche Prosperität hervor. Derzeit habe das Land beispielsweise große Erfolge im Fisch- und Landwirtschaftssektor vorzuweisen und erlebe einen "erheblichen Boom" im Bausektor.

Neben China ist Russland das einzige bedeutende Land, das mit dem kommunistischen Regime Nordkoreas eine vitale Beziehung unterhält. Der verstorbene nordkoreanische Diktator Kim Jong-Il hatte Russland noch kurz vor seinem Tod 2011 besucht. Kritiker der liberalen Opposition hatten Russlands Präsident Wladimir Putin seit seiner Wiederwahl zum Präsidenten 2012 vorgeworfen, das Land durch eine Reihe einschränkender Gesetze "auf den Weg Nordkoreas" zu bringen, wie die britische Zeitung "The Guardian" schreibt.

Quelle: ntv.de, bwe

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