Gegenoffensive beginnt Obama startet "Schulden-Tour"
15.08.2011, 19:09 Uhr
Obama bei der Ankunft auf dem Flughafen Minneapolis-St. Paul in Minnesota.
(Foto: REUTERS)
US-Präsident Obama muss derzeit viel einstecken - flaue Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, Mega-Schulden. Und die Republikaner schießen sich auf ihn ein. Jetzt startet er zur Gegenoffensive - mit einer Bustour im Mittelwesten. Seine Gegner verspotten die Initiative als "Schulden-Tour".
US-Präsident ist zu einer dreitägigen Bustour durch den Mittelwesten gestartet. Angesichts schlechter Umfragewerte und hoher Arbeitslosigkeit gehe es dem Präsidenten darum, wieder die Initiative zu gewinnen, kommentierten US-Medien. Die Republikaner verspotten die Initiative als "Obamas Schulden-Tour" – in Anspielung auf die hohen Staatsschulden.
Im Mittelpunkt der Reise durch Minnesota, Iowa und Illinois steht das Bemühen des Präsidenten um mehr Arbeitsplätze. US-Medien sprachen von einer Offensive mit deutlichen Zügen eines Vorwahlkampfes.
Zugleich sinkt die Popularität Obamas weiter. Einer am Sonntag veröffentlichten zufolge fiel die Zustimmung zu seiner Politik erstmals unter die 40-Prozent-Marke. Lediglich 39 Prozent der Befragten meinten, Obama mache einen guten Job.
Zugleich gerät der Präsident in den eigenen Reihen unter Druck. Im Lager der Demokraten mehren sich Stimmen, die eine härtere Gangart Obamas gegenüber den Republikanern verlangen. Vor allem beim jüngsten sei der Präsident zu nachgiebig gewesen.
Buffet fordert höhere Steuern
Unverhoffte Hilfe erhielt Obama durch den US-Investor und Multi-Milliardär , der höhere Steuern für reiche und superreiche Amerikaner forderte. "Meine Freunde und ich sind lange genug von einem Milliardär-freundlichen Kongress verhätschelt worden", schrieb der 70-Jährige in einem Kommentar in der "New York Times". Während Mittel-Klasse-Amerikaner immer schlechter mit ihrem Geld zurechtkämen, würden sich die Superreichen nach wie vor außerordentlicher Steuererleichterungen erfreuen.
Die meisten Superreichen, so Buffett weiter, seien "anständige Leute", die bereit seien zu geben. "Den meisten würde es nichts ausmachen, wenn ihnen gesagt würde, dass sie mehr Steuern zahlen sollten, besonders dann, wenn viele ihrer Landsleute wirklich leiden."
Bachmann gewinnt Testabstimmung

Vor allem in den ländlichen Gebieten Mittelwestens kann Michele Bachmann mit eingängigen Themen punkten.
(Foto: REUTERS)
Erst am Wochenende hatten die Republikaner ebenfalls im Mittelwesten eine erste Testabstimmung, wer sie im November 2012 in den Wahlkampf führen könnte. Bei der traditionelle "Straw Poll" in Iowa ging die Kongressabgeordnete von der Tea-Party-Bewegung als Siegerin hervor.
Zugleich warf der texanische Gouverneur Rick Perry seinen Hut in den Ring. Experten räumen dem streng konservativen 61-Jährigen, der seinen Posten Ende 2000 von George W. Bush übernommen hatte, gute Chancen ein, im republikanischen Vorwahlrennen zumindest kräftig mitzumischen. Als weiterer Favorit im republikanischen Bewerberfeld gilt der Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Die ersten Vorwahlen finden zum Jahresbeginn statt.
Quelle: ntv.de, AFP