Politik

"Gott sei Dank" Özil feiert Erdogans Wahlsieg mit Stoßseufzer

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Özil und seine Frau 2019 zum Empfang beim türkischen Präsidenten.

Özil und seine Frau 2019 zum Empfang beim türkischen Präsidenten.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Während Bundeskanzler Scholz dem türkischen Präsidenten freundlich und nüchtern zur Wiederwahl gratuliert, postet der frühere deutsche Nationalspielspieler Özil zu Erdogans Wahlsieg den Stoßseufzer "Gott sei Dank".

Der frühere Fußball-Weltmeister Mesut Özil hat sich nach dem Sieg bei der Präsidentenwahl einmal mehr mit Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan gezeigt. Özil teilte am Abend auf der Plattform Instagram ein Foto, auf dem er mit Erdogan vor dessen Flugzeug zu sehen ist. Auch Präsidentengattin Emine Erdogan ist auf dem Bild zu sehen.

Dazu schrieb Özil "Gott sei Dank" und postete ein Herz und eine türkische Flagge. Bereits vor der Abstimmung hatte Özil ein Bild mit Erdogan geteilt und zur Wahl des Präsidenten aufgerufen. Der 69-jährige Erdogan hatte am Sonntag die Stichwahl gegen Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu für sich entschieden. Erdogan erhielt nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlbehörde rund 52 Prozent der Stimmen, Kilicdaroglu rund 48 Prozent.

Bei seinem geräuschvollen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 hatte Özil die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes massiv kritisiert. Vor der Endrunde war der gebürtige Gelsenkirchener selbst wegen seiner Fotos mit dem türkischen Staatschef Erdogan kritisiert worden. Der 92-malige deutsche Nationalspieler, der zuletzt in der Türkei bei Basaksehir Istanbul aktiv war, hat seine Karriere vor knapp zwei Monaten offiziell beendet.

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Zusammenarbeit Deutschlands mit der Türkei. "Deutschland und die Türkei sind enge Partner und Alliierte - auch gesellschaftlich und wirtschaftlich sind wir stark miteinander verbunden", schrieb der SPD-Politiker am Abend auf Twitter. Er gratulierte Erdogan zudem zur Wiederwahl. "Nun wollen wir unsere gemeinsamen Themen mit frischem Elan vorantreiben", so Scholz.

Vorwürfe an deutsche, französische und englische Zeitungen

In seiner Wahlsiegrede in Ankara warf Erdogan ausländischen Medien Stimmungsmache vor. Deutsche, französische und englische Zeitungen hätten versucht, ihn zu "stürzen", es aber nicht geschafft, sagte Erdogan am Abend vor einer jubelnden Menge, die sich vor dem Präsidialpalast in Ankara versammelt hatte. "Die schmutzigen Spielchen habt ihr gesehen", sagte er.

Erdogan sprach von einem Sieg der Demokratie, bei dem niemand verloren habe. Der Opposition warf er ein weiteres Mal Verbindungen zum Terrorismus vor, gegen den er nun verschärft vorgehen wolle. Er versprach weiter, die starke Inflation im Land zu senken. Ökonomen machen dafür seine unorthodoxe Wirtschaftspolitik verantwortlich.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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