Zwei Tote, Dutzende Verletzte PKK bekennt sich zu Selbstmordanschlag
02.08.2015, 12:40 Uhr
Das Wochenende bringt der Türkei noch mehr Gewalt. Ein Anschlag auf einen Armeestützpunkt erschüttert das Land - mehrere Soldaten sterben. Nun bekennt sich die PKK zu der Bluttat.
Der Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der kurdischen Minderheit verschärft sich weiter: Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bekannte sich zu einem Selbstmordanschlag auf Ordnungskräfte in der Osttürkei; Ankara setzte die massiven Luftangriffe auf mutmaßliche PKK-Stellungen im Nordirak fort. Kurdenpräsident Massud Barsani forderte den Rückzug der PKK-Kämpfer aus der von ihm regierten autonomen Region im Nordirak.
Das Attentat galt einem Stützpunkt von Armee und Polizei nahe der Stadt Dogubayazit an der iranischen Grenze. Ein Attentäter brachte nach Armeeangaben einen von ihm gesteuerten, mit zwei Tonnen Sprengstoff beladenen Traktor zur Explosion. Medienberichten zufolge nahmen PKK-Kämpfer danach den Stützpunkt unter Feuer und versuchten, die Ankunft von Verstärkung und Rettungskräften zu verhindern.
Dem türkischen Militär zufolge wurden zwei Soldaten getötet. 31 weitere wurden demnach verletzt, vier von ihnen schwer. Die PKK sprach in ihrem Bekennerschreiben von "dutzenden getöteten Soldaten". Bei einem zweiten Anschlag in der südöstlichen Provinz Mardin wurde dem Militär zufolge ein weiterer Soldat getötet und sieben weitere verletzt. Eine Mine sei explodiert, als ihr Militärkonvoi vorbeifuhr. Die Armee machte auch für dieses Attentat die PKK verantwortlich.
Die Türkei hatte vor gut einer Woche Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gestartet. Zugleich griff sie nach einem Anschlag auf zwei türkische Polizisten auch mutmaßliche Stützpunkte der PKK im Nordirak an, die gegen den IS kämpft. Der Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung ist in den letzten Tagen eskaliert. Innerhalb von elf Tagen starben bei Anschlägen und Gefechten mindestens 21 Menschen, die meisten davon Sicherheitskräfte.
Quelle: ntv.de, mli,ahe/dpa