Politik

"Kaufen lassen" Pegida-Anhänger schmähen Roland Kaiser

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Kaiser während seines Statements am Samstag in Dresden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf einer Kundgebung in Dresden stellt sich Roland Kaiser öffentlich gegen Pegida. Auf seiner Facebook-Seite muss der Schlagersänger dafür nun teilweise heftig einstecken. Kaiser zieht es derweil vor, lieber nichts mehr über Pegida zu sagen.

Der Schlagersänger Roland Kaiser zieht sich mit seinem Engagement gegen Pegida den Unmut des islamkritischen Bündnisses zu. Kaiser war am Samstag bei der Großkundgebung für Toleranz und Weltoffenheit in Dresden aufgetreten. Dabei erklärte er: Die Bilder und Nachrichten der vergangenen Wochen aus Dresden "spiegeln nicht das Bild einer Stadt wider, wie ich sie kennengelernt habe. Die Zeit der Sündenböcke sollte der Vergangenheit angehören." Damit wandte sich Kaiser gegen die islamfeindlichen Parolen von Pegida.

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Gehört der Islam zu Deutschland?

Dies blieb nicht ohne Folgen: Nachdem Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel während der Pegida-Demonstration am Montagabend in Dresden Kritik an dem 62-Jährigen geübt hatte, machten auch viele Anhänger des Bündnisses im Internet ihrem Ärger Luft.

Auf der Facebook-Seite Kaisers liefen viele Kommentare ein. "Neutral wäre gescheiter gewesen. Denn bei Pegida gibt es tausende Fans von ihnen", schrieb einer. Ein anderer fragte empört: "Warum hast Du nicht nein gesagt? Was passt Ihnen am 19-Punkte-Programm der Pegida nicht? Haben Sie es gelesen?" Ein anderer schimpfte: "Seit 10 Jahren bin ich zum Konzert gegangen, schade das sie sich haben kaufen lassen."

Die Pegida-Anhänger werfen Kaiser nun vor, er nutze das breite Publikum der Pegida-Gegenveranstaltungen nur aus , um für sein neues Live-Album "Seelenbahnen - Die Kaisermania-Edition" zu bewerben. Darauf ist ein Konzert zu hören, das Kaiser in Dresden aufnahm, seiner "zweiten Heimat" wie er selbst sagt.

Aber Kaiser, der seit Jahren SPD-Mitglied ist, muss am Tag nach der bisher größten Pegida-Demonstration in der sächsischen Hauptstadt nicht nur einstecken. Andere loben es ausdrücklich, dass er sich gegen Pegida positioniert. "Roland wir wollen dich immer hören!!!! Wenn ich auch leider nicht live dabei sein kann. Ich schaue im tv zu und freue mich auf deine neue Tour!!!", schrieb ein Nutzer.

Kaisers Statement zum Thema Pegida scheint jedoch eine einmalige Sache gewesen zu sein. Der Sänger will sich zu dem Thema nicht mehr äußern. Er gebe keine Interviews zu diesem Thema, er habe sich am Samstag in Dresden erklärt, "damit ist alles gesagt", erklärte seine Sprecherin n-tv.de.

Quelle: ntv.de, cro

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