Politik

Transport- und Aufklärungsflüge Pentagon erfasst russische Flugbewegungen

Auf Satellitenaufnahmen sind die russischen Aktivitäten deutlich zu sehen.

Auf Satellitenaufnahmen sind die russischen Aktivitäten deutlich zu sehen.

(Foto: STRATFOR GEOPOLITICAL INTELLIGEN)

Russland greift zunehmend in den Bürgerkrieg in Syrien ein. Soldaten und schweres Gerät landen inzwischen offenbar täglich in der Provinz Latakia. US-Militärs sehen das mit Sorge.

Russland liefert ohne Unterlass militärische Ausrüstung nach Syrien. Nach Angaben aus US-Militärkreisen landeten in den vergangenen zwei Wochen mindestens 15 russische Transportmaschinen mit militärischer Ausrüstung und Personal auf dem Stützpunkt Hmeimim in der westsyrischen Provinz Latakia. "Seit zwei Wochen und auch am Samstagmorgen landet jeden Morgen eine russische Militärmaschine auf der Basis von Hmeimim", sagte der Militärvertreter, der ungenannt bleiben wollte. Die Maschinen würden rasch entladen, und die Fracht werde mit Lastwagen weggebracht.

Eine Begegnung auf höchster Ebene soll Bewegung in den festgefahrenen Syrien-Konflikt bringen: Am Montag trifft US-Präsident Barack Obama den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

Der Stützpunkt Hmeimim befindet sich im Zivil- und Militärflughafen Bassel al-Assad, der 25 Kilometer südlich von Latakia liegt, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Region gehört zu den Hochburgen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Mit Sorge beobachtet Washington, dass Russland in Syrien seit Wochen seine Militärpräsenz verstärkt. Nach US-Angaben schickte Moskau nach Panzern, Artillerie und Soldaten inzwischen auch Kampf- und Aufklärungsflugzeuge nach Syrien. Ein Teil davon überlässt Moskau demnach der syrischen Armee.

Flugzeuge schalten Transponder ab

Um nicht geortet zu werden, würden russische Militärflugzeuge, die in den syrischen Luftraum eintreten, ihre Transponder abschalten, berichtetet CNN. Offenbar fürchte man den Beschuss durch Boden-Luft-Raketen. Am Freitag war ein Video bekannt geworden, in dem syrische Rebellen angeblich den Flughafen von Latakia mit Raketen angreifen und Russland zum Feind erklären. "Wir erklären heute, dass wir den Flughafen Latakia unter Beschuss nehmen, der sich in eine Basis für die russische Armee verwandelt hat. Unser Feind, die Russen, werden in Syrien keinen Frieden genießen", sagt ein Mann in die Kamera.

Die USA erklärten, sie würden jede russische Initiative im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) begrüßen. Gleichzeitig aber befürchtet Washington, dass Moskau vor allem Assads Position stärken will - und dabei auch die von den USA unterstützen kurdischen und syrischen Kämpfer sowie die moderaten Rebellen angreift.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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