Politik

Desaster bei Rebellen-Ausbildung Pentagon legt "Pause" ein

Die islamistische Al-Nusra-Front kann sich über neue Waffen freuen.

Die islamistische Al-Nusra-Front kann sich über neue Waffen freuen.

(Foto: AP)

Erfolgreiche Militärhilfe sieht wohl anders aus. Für 500 Millionen Dollar wollte die US-Armee gemäßigte Rebellen in Syrien ausbilden. Doch diese erweisen sich als gar nicht so gemäßigt und übergeben ihre Waffen an Islamisten. Nun reagiert Washington.

Angesichts der Rückschläge legen die USA die Ausbildung und Ausrüstung moderater syrischer Rebellen auf Eis. "Wir haben eine Pause eingelegt", sagte Pentagon-Sprecher Peter Cook. Vorerst würden keine Rekruten mehr in die Ausbildungslager in der Türkei und in Jordanien geschickt.

Wer sich schon in Ausbildung befinde, werde allerdings weiter trainiert. Auch würden neue Kandidaten gesucht, weil das Programm später fortgeführt werden solle.

Washington hatte im Frühjahr begonnen, gemäßigte Rebellen für den Kampf gegen die Islamistenmiliz Islamischer Staat (IS) auszubilden - 500 Millionen Dollar sind dafür veranschlagt. Das Ziel war, pro Jahr 5000 Mann zu trainieren und dann wieder zurück nach Syrien zu schicken.

Bislang ist allerdings nur eine Handvoll von ihnen tatsächlich in dem Bürgerkriegsland im Einsatz. Und das Pentagon musste vergangene Woche einräumen, das einige von ihnen ihre Waffen an die islamistische Al-Nusra-Front aushändigten, um ein von ihr kontrolliertes Gebiet passieren zu können.

Medienberichten zufolge soll einer der Anführer der "Division 30", einer als moderat eingestuften Rebellenorganisation, gesagt haben, er habe seine Auftraggeber getäuscht, um an Waffen zu kommen. Dann habe er eine große Menge Waffen an die radikal-islamische Miliz übergeben. Die Nusra-Front ist ursprünglich aus dem Terrornetzwerk Al-Kaida hervorgegangen, das mit dem IS verfeindet ist.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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