Politik

Offenbar Asylantrag in Belarus Polen meldet Grenzsoldaten als vermisst

Laut Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hätte der vermisste Soldat niemals an der Grenze eingesetzt werden dürfen.​ (Symbolbild)

Laut Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hätte der vermisste Soldat niemals an der Grenze eingesetzt werden dürfen.​ (Symbolbild)

(Foto: picture alliance/dpa/PAP)

Polen meldet an der Grenze zu Belarus einen Soldaten als vermisst. Aus Belarus heißt es, der Mann sei nicht mit Polens hartem Kurs in der Flüchtlingspolitik einverstanden und habe politisches Asyl beantragt. Warschau schiebt für das Verschwinden des Mannes hingegen eine andere Erklärung vor.

Die polnische Armee hat einen ihrer Soldaten an der Grenze zu Belarus als vermisst gemeldet. Ein Soldat des elften Artillerie-Regiments sei an der Grenze "in Ausübung seiner Funktionen verschwunden", gab die Armee in einer Erklärung bekannt. Die belarussische Seite erklärte, der Soldat habe in Belarus politisches Asyl beantragt.

Der Soldat verschwand nach Angaben der polnischen Armee am Donnerstag in der Nähe der Dörfer Narewka und Siemianowka im Osten Polens. "Die Suche dauert an", hieß es in der Erklärung. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak teilte mit, der Soldat habe "ernsthafte Probleme" mit der Justiz gehabt und "sein Ausscheiden aus der Armee" angekündigt. Der Minister fügte hinzu, dass der Mann niemals an der Grenze hätte eingesetzt werden dürfen.

Die belarussischen Grenzschützer teilten indessen mit, ein polnischer Soldat habe am Donnerstagabend "politisches Asyl" in Belarus beantragt, weil er mit dem harten Kurs Polens in der Flüchtlingspolitik nicht einverstanden sei. Demnach wurde der Mann am Donnerstagabend auf belarussischer Seite in der Nähe des Dorfes Tuschemlija festgenommen, das in der Nähe der polnischen Dörfer Narewka und Siemianowka liegt.

Krise seit dem Sommer

Wegen des Andrangs von Migranten aus Belarus hat Polen seit dem Sommer zehntausende Soldaten an der Grenze im Einsatz. Seit Jahresbeginn kamen tausende Migranten - viele von ihnen aus dem Nahen Osten - über Belarus an die EU-Außengrenzen zu Polen, Litauen und Lettland. Dort müssen viele Flüchtlinge unter erbärmlichen Bedingungen campieren, weil sie von den EU-Staaten abgewiesen werden.

Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, Migranten gezielt an die EU-Außengrenzen zu schleusen, um Druck auszuüben und damit Vergeltung für EU-Sanktionen zu üben. Minsk weist die Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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