Politik

Merkel freut sich auf EM Politiker fordern WM-Entzug für Russland

FIFA-Präsident Blatter (r.) überreichte Putin im Januar 2011 eine Miniatur-Ausgabe des FIFA World Cups. Zuvor hatte die FIFA Russland offiziell als Ausrichter der WM 2018 bestätigt.

FIFA-Präsident Blatter (r.) überreichte Putin im Januar 2011 eine Miniatur-Ausgabe des FIFA World Cups. Zuvor hatte die FIFA Russland offiziell als Ausrichter der WM 2018 bestätigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Krieg in der Ostukraine macht die Fußball-WM 2018 in Russland immer mehr zum Politikum. Politiker aus der Union sprechen sich nun dafür aus, notfalls Russland die WM zu entziehen. Kanzlerin Merkel will aber davon nichts wissen.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland ins Gespräch gebracht. Dabei wird er von deutschen Politikern vor allem aus der Union unterstützt. Da es ähnliche Forderungen mit Blick auf die WM 2022 in Katar gibt, wird der Gegenwind für den ohnehin bereits heftig kritisierten Weltverband FIFA immer stärker.

Der CDU-Obmann im Sportausschuss des Bundestages, Frank Steffel, und der hessische CDU-Innenminister Peter Beuth fordern in der "Bild"-Zeitung einen WM-Entzug, falls Russland bei seiner bisherigen Ukraine-Politik bleibt. CSU-Politiker Stephan Mayer (innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag) will sich diese Option offen halten, der bayerische CSU-Innenminister Joachim Herrmann hält einen Boykott für möglich.

Die Spitzen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) lehnen einen Boykott dagegen ab. Das erklärten IOC-Präsident Thomas Bach und DFB-Boss Wolfgang Niersbach. "Ein Boykott widerspricht dem Sinn des Sports, Brücken zu bauen. Der Sport hält die oftmals letzte Türe zum Dialog offen", sagte Bach. Niersbach ergänzte: "Es ist sinnvoller, die weltweite Strahlkraft großer Turniere zu nutzen, um sich für Menschenrechte einzusetzen und wo nötig auf politische Veränderungen zu drängen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel will von alldem nichts wissen. "Ich konzentriere mich jetzt mal auf das Jahr 2015. Da haben wir alle Hände voll zu tun, um erst mal das Minsker Paket umzusetzen", sagte Merkel bei dem Treffen mit Poroschenko in Berlin. Sie verwies darauf, dass im nächsten Jahr in Frankreich zunächst einmal die Fußball-Europameisterschaft stattfinden werde. Eine WM in Russland sei "undenkbar", solange russische Soldaten in der Ostukraine kämpften, hatte Poroschenko gesagt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/sid

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