Demonstranten verletzt Polizei in Myanmar nutzt Gummigeschosse
27.02.2021, 09:47 Uhr
Dieser Demonstrant wurde bei den Protesten in Rangun durch ein Geschoss verletzt.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Die Demonstrationen gegen die Militärjunta in Myanmar dauern weiter an. In der Stadt Rangun schießt die Polizei mit Gummigeschossen auf friedlich Protestierende und nimmt mehrere Menschen fest. Ob auch scharfe Munition eingesetzt wurde, ist noch unklar.
Die Polizei in Myanmar hat jetzt Gummigeschosse abgefeuert, um Demonstranten in der Stadt Rangun auseinanderzutreiben. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Ob scharf geschossen wurde, ist bislang unklar. Die Polizei vertrieb demnach Protestierende und Journalisten von der Myaynigone-Straßenkreuzung, an der sich bereits am Freitag Sicherheitskräfte und Demonstranten gegenübergestanden hatten.
Am Samstag demonstrierten dort Hunderte Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Mon anlässlich ihres nationalen Feiertags. Angehörige anderer Minderheiten schlossen sich ihnen an, um gegen den Militärputsch zu protestieren.
Journalisten inhaftiert
Die von der Polizei vertriebenen Demonstranten und Journalisten versteckten sich in umstehenden Gebäuden. Unter den Festgenommenen waren drei Journalisten.
"Was macht die Polizei? Sie schützt einen verrückten Diktator", skandierten die Demonstranten. Sie zerstreuten sich in kleinere Wohnstraßen und errichteten Barrikaden aus Tischen und Stacheldraht, um die Polizisten aufzuhalten. Lokalreporter filmten die chaotischen Szenen. Auf den live im Online-Dienst Facebook übertragenen Aufnahmen war zu hören, wie Schüsse fallen.
Vor knapp vier Wochen hatte in dem südostasiatischen Land das Militär durch einen Putsch die Macht übernommen. Die demokratisch gewählte Regierung von De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde abgesetzt und die Friedensnobelpreisträgerin festgenommen. Seitdem sind hunderttausende Menschen gegen die Armee auf die Straßen gegangen. Mindestens fünf Menschen wurden im Zuge der Massenproteste getötet.
Quelle: ntv.de, nan/AFP