Politik

Berliner Fussilet-Moschee im Visier Polizei nimmt drei Terrorverdächtige fest

Die Moschee befindet sich im zentralen Ortsteil Moabit.

Die Moschee befindet sich im zentralen Ortsteil Moabit.

(Foto: picture alliance / Rainer Jensen)

Die Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit gilt als Salafisten-Treffpunkt - die Polizei nimmt drei Männer fest, die dort verkehren. Sie sollen eine "Ausreise in Kampfgebiete" des IS geplant haben.

Bei einer Anti-Terror-Razzia in Berlin sind drei Männer festgenommen worden. Gegen die Verdächtigen im Alter von 21, 31 und 45 Jahren seien Haftbefehle vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Es bestehe der Verdacht einer geplanten "Ausreise in Kampfgebiete" - womöglich Syrien oder der Irak. Es bestehe auch die Annahme, dass es Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gebe. Eine unmittelbare Anschlagsgefahr für Deutschland bestand demnach nicht.

Den Männern wird dem Polizeisprecher zufolge aber vorgeworfen, sich in Ausbildungslagern im Ausland zur möglichen Vorbereitung von Terroranschlägen ausbilden lassen zu wollen. Direkte Bezüge zum Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, gibt es demnach nicht.

Durchsucht wurden im Rahmen der Anti-Terror-Razzia nicht nur Wohnungen, sondern auch eine Moschee in Berlin-Moabit, die auch Amri aufgesucht hatte. Dabei handelt es sich dem Sprecher zufolge um die Fussilet-Moschee in der Perleberger Straße, die als Salafisten-Treffpunkt bekannt ist.

Der Tunesier Anis Amri, der am 19. Dezember bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche zwölf Menschen getötet hatte, soll vor seiner Tat den Moscheeverein "Fussilet 33" in Moabit besucht haben.

Vorsitzender von "Fussilet 33" war laut aktuellem Jahresbericht des Berliner Verfassungsschutzes der selbsternannte "Anführer" oder "Emir" Ismet D., der in Moabit durch seinen Islamunterricht Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den Dschihad in Syrien radikalisiert haben soll. Bereits im Januar 2015 ging die Polizei mit Durchsuchungen gegen den Moscheeverein und seine Funktionsträger vor. D. und einem Mitangeklagten wird seit Januar vergangenen Jahres vor dem Berliner Kammergericht der Prozess gemacht.

Quelle: ntv.de, rpe/AFP

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