32-jähriger SEK-Beamter tot Polizist stirbt nach "Reichsbürger"-Einsatz
20.10.2016, 08:00 Uhr
(Foto: dpa)
Nachdem ein Anhänger der sogenannten Reichsbürger-Bewegung im bayrischen Georgensgmünd auf mehrere Polizisten geschossen hat, ist ein Polizist an seinen Verletzungen gestorben.
Nach dem Angriff eines Anhängers der rechtsgerichteten "Reichsbürger" in Franken ist ein Polizist an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Der bei dem Angriff in Georgensgmünd im Landkreis Roth lebensgefährlich verletzte 32-jährige Beamte der Spezialeinsatzkräfte Nordbayern sei in den frühen Morgenstunden in einem Krankenhaus gestorben, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken mit.
Bereits am Mittwochabend hatte das Polizeipräsidium den Tod mitgeteilt, dies aber wenig später als Falschmeldung wieder zurückgenommen. Die Spezialeinsatzkräfte und das Landratsamt Roth wollten am Mittwoch bei einer Razzia die mehr als 30 Waffen des 49 Jahre alten "Reichsbürgers" beschlagnahmen. Diesem war der Waffenschein entzogen worden, weil er als unzuverlässig eingestuft wurde.
Der Mann hatte direkt zu Beginn des Zugriffs das Feuer auf die Polizisten eröffnet und insgesamt vier Polizisten verletzt. Der nun gestorbene Polizist hatte zwar eine Schutzweste getragen, eine Kugel war aber neben der Schutzweste seitlich durch die Schulter in den Körper eingedrungen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat mit Erschütterung auf den Tod eines 32-jährigen Polizisten reagiert, der am Vortag in Franken von einem sogenannten Reichsbürger angeschossen worden war. "Heute früh hat mich die entsetzliche Nachricht erreicht, dass einer der gestern von einem so genannten Reichsbürger angeschossenen Beamten seinen Verletzungen erlegen ist. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind in dieser schweren Stunde bei den Angehörigen", erklärte der Minister. Die zunehmenden Angriffe von Extremisten auf Polizisten in Deutschland seien "unerträglich und inakzeptabel". De Maizière betonte: "Wir müssen alles dafür tun, dass sie nicht Opfer von tätlichen Angriffen werden."
Dem "Reichsbürger" sollte am Donnerstag der Haftbefehl wegen Mordes eröffnet werden. Die "Reichsbürger" lehnen die Bundesrepublik und damit auch ihre Gesetze und Institutionen wie die Polizei ab. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa