Politik

Opfer bedrohte US-Beamte nicht Polizisten schossen Schwarzen in Rücken

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Wieder stirbt ein unbewaffneter Afroamerikaner durch Schüsse von US-Polizisten. Wieder gibt es wütende Proteste. Die Obduktion ergibt nun: Stephon Clark hatte den Beamten den Rücken zugewandt und dürfte kaum bedrohlich gewirkt haben.

Nach den tödlichen Polizeischüssen auf den unbewaffneten Schwarzen Stephon Clark im US-Bundesstaat Kalifornien sind neue Vorwürfe gegen die Beamten laut geworden. Eine von der Familie in Auftrag gegebene Obduktion habe ergeben, dass der 22-Jährige von acht Kugeln in den Rücken und in die Seite getroffen worden sei, sagte der Anwalt der Familie. Keine Kugel habe ihn von vorne getroffen.

Das zeige, dass Clark nicht den Polizisten zugewandt gewesen sei - und folglich auch keine Gefahr für die Beamten, sagte Anwalt Benjamin Crump, ein bekannter Bürgerrechtsanwalt. Der junge Familienvater sei Opfer einer "sinnlosen Tötung durch die Polizei unter zunehmend fragwürdigen Umständen" geworden.

Polizisten hatten Clark am 18. März in Sacramento erschossen, nachdem sie sein Smartphone für eine Waffe gehalten hatten. Zuvor war bei der Polizei ein Notruf eingegangen, weil jemand Autoscheiben einschlug. Die Polizisten hielten Clark für den Täter, verfolgten ihn bis zu seinem Wohnhaus und feuerten im Garten 20 Mal auf ihn.

"Er war dem Haus zugewandt", sagte der Pathologe Bennet Omalu, der Clarks Leichnam obduzierte. "Er war nicht den Beamten zugewandt. Sein linker Rücken war den Beamten zugewandt." Nach den Polizeischüssen habe Clark noch drei bis zehn Minuten gelebt, bevor er gestorben sei.

Der Fall hat zu wütenden Protesten in Sacramento geführt. Nach dem Bekanntwerden des Obduktionsergebnisses wurde eine neue Protestkundgebung angekündigt.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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