Einmischung in US-Wahlkampf Putin: US-Spione könnten Beweise fälschen
02.06.2017, 17:26 Uhr
Der russische Staat führe keine Cyberangriffe auf andere Länder aus, sagt Putin.
(Foto: AP)
Russlands Präsident Putin versucht Gerüchten über eine Einmischung seines Landes in den US-Wahlkampf entgegenzuwirken. Er hält es für möglich, dass US-Geheimdienste Beweise dazu gefälscht haben.
Die US-Geheimdienste haben nach Aussage von Russlands Präsident Wladimir Putin möglicherweise Beweise gefälscht, um seinem Land die Cyber-Attacken auf die frühere US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in die Schuhe zu schieben.
US-Vorwürfe, wonach Russland die Mailkonten der Demokratischen Partei gehackt habe, um dem heutigen Präsidenten Donald Trump an die Macht zu verhelfen, seien "schädlicher Tratsch", sagte Putin in St. Petersburg. Die Cyber-Attacken trügen keine russische Handschrift. Trump habe einen besseren Wahlkampf geführt als Clinton.
Auch habe es zwischen der Führung in Moskau und Trump keine Geheimabsprachen gegeben. "Es gab nichts Konkretes, null. Es ist bloß Hysterie. Soll ich Ihnen eine Pille geben?", sagte Putin zu einem Moderator, der ihn nach geheimen Vereinbarungen zwischen Trump und Russland fragte.
Staat nicht in Attacken aus Russland involviert
Bereits am Donnerstag hatte Putin Cyber-Angriffe "patriotischer" Landsleute auf andere Länder zwar nicht ausgeschlossen. Der russische Staat selbst sei jedoch in solche Aktivitäten nicht verwickelt und habe dies auch nicht vor. Die Hacker könnten jedoch von sich aus "einen eigenen Beitrag leisten, von dem sie glauben, dass es der gute Kampf gegen diejenigen ist, die schlecht über Russland reden", sagte der russische Staatschef.
Putin hatte sich über das Thema geäußert, nachdem er auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg von ausländischen Journalisten auf Vorwürfe angesprochen wurde, wonach die russische Regierung versuchen könnte, sich in die Bundestagswahl einzumischen.
Mehrere Ausschüsse des US-Kongresses untersuchen derzeit, ob Russland im Präsidentenwahlkampf 2016 zugunsten Trumps Einfluss nahm und ob es Absprachen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland gab. Auch Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner wird in diesem Zusammenhang durchleuchtet. Die Regierung in Moskau und der US-Präsident weisen die Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, kst/rts