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"Politiker der alten Schule" Putin: Wahlsieg von Biden wäre besser als Trump

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Donald Trump macht aus seiner Bewunderung für Putin keinen Hehl - der würde aber lieber Joe Biden für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus sehen. Das behauptet der Kremlchef zumindest in einem Interview im russischen Fernsehen.

Der russische Staatschef Wladimir Putin findet nach eigenen Worten eine weitere Amtszeit von US-Präsident Joe Biden wünschenswerter als eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Auf die Frage, welchen Sieger bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November sich Russland wünsche, antwortete Putin im Interview im Fernsehsender Russia-1: "Biden, er ist erfahrener. Er ist vorhersehbar, er ist ein Politiker der alten Schule." Die russische Regierung werde aber "mit jedem US-Führer zusammenarbeiten, in den das US-Volk Vertrauen hat", behauptete Putin.

"Was wir untersuchen müssen, ist die politische Haltung, und die der gegenwärtigen Regierung ist extrem schädlich und falsch", sagte der Kreml-Chef weiter. Biden ist ein entschiedener Unterstützer der Ukraine, gegen die Russland seit bald zwei Jahren einen Angriffskrieg führt. Der US-Präsident hat Putin immer wieder scharf kritisiert. Sein republikanischer Amtsvorgänger Trump hat dem Kreml-Chef hingegen wiederholt seine Bewunderung ausgesprochen – und ihm zuletzt indirekt eine Einladung ausgestellt, NATO-Mitgliedstaaten anzugreifen, die ihre Beitragsziele nicht erfüllen.

Über Trump sagte Putin, dieser sei als Politiker bezeichnet worden, der nicht in das System passe. "Er hat seine eigene Meinung zu dem Thema, wie die Vereinigten Staaten die Beziehungen zu ihren Verbündeten entwickeln sollten". Die Haltung der Europäer sei unlogisch. "Sie wollen, dass die USA sie weiter umsonst beschützen", so Putin.

Keine Zweifel an Bidens geistiger Fitness

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Der Kreml-Chef äußerte sich damit zum ersten Mal zu den US-Wahlen 2024, bei denen Biden und Trump voraussichtlich zum zweiten Mal gegeneinander antreten werden. Putin sagte weiterhin, es wäre falsch, sich in den US-Wahlkampf einzumischen. 2020 hatte ein Bericht des Geheimdienstausschusses des US-Senats festgestellt, dass Russland versucht hatte, die Präsidentschaftswahlen 2016 in den USA zugunsten Donald Trumps zu beeinflussen.

Putin kommentierte auch Bidens geistige Fitness. "Als ich mich mit Biden in der Schweiz traf - das ist allerdings schon einige Jahre her, drei Jahre -, hieß es bereits, er sei nicht mehr in der Lage, sein Amt auszuüben. Ich habe nichts dergleichen gesehen". Während er Biden zu verteidigen schien, erinnerte er gleichzeitig an einen für den US-Präsidenten peinlichen Zwischenfall. Biden hatte sich im Juni beim Aussteigen aus einem Hubschrauber den Kopf gestoßen. "Nun, wer von uns hat sich nicht schon einmal den Kopf gestoßen?", sagte Putin.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts

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