Als Machtdemonstration? Putin fliegt in atomwaffenfähigem Überschallbomber mit
22.02.2024, 17:41 Uhr Artikel anhören
In Kasan begibt sich Wladimir Putin an Bord eines neuartigen Überschallbombers, der einer Concorde ähnelt und Atomsprengköpfe mit sich führen kann. Anschließend zeigt sich der 71-Jährige begeistert.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Berichten staatlicher Medien einen Probeflug an Bord eines Überschallbombers unternommen, der Atomsprengköpfe tragen kann. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen vom Start des Kriegsflugzeugs des Typs Tu-160M auf der Landebahn eines Flugzeugherstellers im zentralrussischen Kasan. "Dies ist eine wirklich neue Maschine, neu in vielerlei Hinsicht. Sie lässt sich besser bedienen. Das lässt sich sogar mit dem bloßen, ungeschulten Auge sehen", sagte Putin nach der Landung zu einer Gruppe von Journalisten.
Wie staatliche Nachrichtenagenturen berichteten, verbrachte Putin 30 Minuten an Bord des strategischen Bombers, der Teil des russischen Atomwaffenarsenals ist. Es handelt sich um eine modernisierte Version eines von der Sowjetunion während des Kalten Krieges entworfenen Flugzeugs. Die offensichtliche Machtdemonstration ereignet sich nur zwei Tage vor dem zweiten Jahrestag der russischen Offensive in der Ukraine.
Moskau bringt immer wieder den Einsatz von Atomwaffen ins Spiel. In einem Beitrag auf Telegram ließ Ex-Präsident Medwedew in diesem Monat verlauten, dass die NATO-Staaten und Russland, sollte ein Krieg ausbrechen, diesen "nicht in Schützengräben, mit Artillerie, gepanzerten Fahrzeugen, Drohnen und elektronischer Kriegsführung" bestreiten würden. Den Grund dafür sieht der Ex-Präsident, der stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates ist, in der Stärke des NATO-Bündnisses.
"Die NATO ist ein riesiger Militärblock, die Gesamtbevölkerung der Bündnisstaaten beträgt etwa eine Milliarde Menschen, und ihr gemeinsamer Militärhaushalt kann bis zu 1,5 Billionen Dollar erreichen. Da unsere militärischen Fähigkeiten also nicht vergleichbar sind, wird uns einfach keine andere Wahl bleiben", so Medwedew. Eine Antwort werde "asymmetrisch sein".
Anschließend sprach Medwedew von der "Verteidigung der territorialen Integrität", also der Bewahrung des russischen Staatsgebietes, ohne zu nennen, inwiefern dieses bedroht wird. Die Verteidigung würde mit "ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mit speziellen Sprengköpfen" erfolgen, so der Ex-Präsident.
Quelle: ntv.de, rog/AFP