Politik

EU-Parlamentspräsident im Gespräch SPD denkt über Kanzlerkandidat Schulz nach

Martin Schulz muss bald bekanntgeben, ob er sich erneut als EU-Parlamentspräsident wählen lassen würde.

Martin Schulz muss bald bekanntgeben, ob er sich erneut als EU-Parlamentspräsident wählen lassen würde.

(Foto: dpa)

Im Dezember entscheidet sich, ob Angela Merkel erneut Kanzlerkandidatin der CDU wird - das ist das wahrscheinlichste Szenario. Die SPD hingegen ist noch uneins in der Frage, wen man ins Rennen schickt. Die Antwort könnte lauten: Martin Schulz.

Deutet sich in der Frage nach dem Kanzlerkandidaten der SPD für die kommende Bundestagswahl eine Wende an? Offenbar bekommt der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz viel Rückenwind aus den Reihen seiner Parteigenossen. Wie der "Spiegel" berichtet, gibt es über alle Flügel und Landesgruppen hinweg eine breite "Bloß-nicht-Gabriel-Bewegung", die den EU-Politiker stützt.

Immer mehr Sozialdemokraten drängten auf eine rasche Antwort auf die Kanzlerfrage, schreibt das Blatt weiter. Da die CDU auf ihrem Parteitag Anfang Dezember höchstwahrscheinlich Angela Merkel zur Parteivorsitzenden - und damit auch zur Kanzlerkandidatin - wählen wird, sieht sich die SPD einem gewissen Druck ausgesetzt, sich in dieser Frage auch rasch zu einigen. "Wir brauchen einen Kandidaten, der rockt, der es aber vor allem nicht verbockt", zitiert der "Spiegel" einen namentlich nicht genannten SPD-Spitzenmann.

Sigmar Gabriel ist derzeit zwar SPD-Parteivorsitzender, doch als Kanzlerkandidat gibt es deutliche Vorbehalte gegen ihn. Das spiegelt sich auch in aktuellen Umfragen wider: Würden die Deutschen ihren Regierungschef direkt wählen, würden sich weiterhin 44 Prozent für CDU-Chefin Angela Merkel entscheiden. Lediglich 17 Prozent würden ihr Kreuz beim SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel machen. Dieses Ergebnis wiederholt sich mittlerweile in der dritten Woche in Folge. Bereits 2012 hatte Gabriel auf eine Kandidatur verzichtet - damals zugunsten von Peer Steinbrück.

Martin Schulz müsste bereits in naher Zukunft bekanntgeben, ob er für eine weitere Amtszeit als EU-Parlamentspräsident zur Verfügung steht, da dessen Wahl bald ansteht. Demnach könnte eine Entscheidung über die SPD-Kanzlerkandidatur noch fallen, bevor der Koalitionspartner CDU den Parteitag im Dezember abhält - vielleicht sogar noch im Oktober, mutmaßt der Spiegel.

Quelle: ntv.de, fma

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