Politik

Den Ton nicht getroffen SPD löscht Insta-Post zu Sylter Rassismus-Eklat

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Im Kampener Pony-Club will man von den Entgleisungen nichts bemerkt haben. Die Personen im Video haben dort jetzt Hausverbot.

Im Kampener Pony-Club will man von den Entgleisungen nichts bemerkt haben. Die Personen im Video haben dort jetzt Hausverbot.

(Foto: dpa)

Gut gemeint, aber nicht gut gemacht ist ein Instagram-Post der SPD zum rassistischen Hetzgesang auf Sylt. Zahlreiche Kommentatoren äußern ihren Unmut, dann zieht die Partei den unglücklich formulierten Beitrag zurück.

Die SPD wollte mit einem Instagram-Post das rassistische Partygegröle auf Sylt kommentieren - ist aber vor allem auf Unverständnis und Kritik gestoßen und hat sich schließlich korrigiert. Mit Bezug auf die dort gerufenen Parolen hatte die Partei auf der Plattform unter schwarz-rot-goldenem Banner ursprünglich geschrieben: "Deutschland den Deutschen, die unsere Demokratie verteidigen." Nach einer Vielzahl negativer Reaktionen wurde der Post aber gelöscht. Eine Parteisprecherin bestätigte am Freitagabend auf Anfrage den Inhalt der nicht mehr abrufbaren Nachricht.

Stattdessen schrieb die Partei in einer Story (Rechtschreibung wie im Original): "Wir haben gerade einen Post veröffentlicht mit dem wir auf's Schärfste verurteilen, was wir alle in einem Video aus Sylt gesehen haben. Dabei haben wir es nicht geschafft, einen Ton zu treffen, der alle mitnimmt. Dafür möchten wir uns aufrichtig entschuldigen. Uns geht es darum, klar zu machen, dass wir dieses Land nicht den Rechtsextremen und Hasspredigern überlassen wollen."

Staatsschutz ermittelt

Zuvor war am Freitag im Internet vielfach ein Video von der Insel Sylt geteilt worden, das für bundesweite Empörung sorgte. Es zeigt offensichtlich gut situierte junge Menschen, die vor einem Lokal auf der Nordsee-Insel zu dem Italo-Dance-Klassiker "L'amour toujours" von Gigi D’Agostino grölen "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!". Das Lokal distanzierte sich davon und kündigte rechtliche Schritte an. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt. Einer der jungen Frauen in dem Video, die für eine Influencerin arbeitet, wurde von dieser inzwischen gekündigt.

In den vergangenen Monaten wurden immer wieder vergleichbare Fälle bekannt, bei denen der 23 Jahre alte Song - vor allem auf Tiktok - für die rassistische Hetzparole missbraucht wurde. Der Musikverlag ZYX aus Merenberg, bei dem die Rechte für den Song liegen, hatte deswegen schon im März Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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