Politik

Nachspiel für "Scharia-Polizei" Salafistenprediger Sven Lau wird angeklagt

Der Verfassungsschutz sieht im Islamistenprediger Sven Lau das ideologische Bindeglied salafistischer Netzwerke.

Der Verfassungsschutz sieht im Islamistenprediger Sven Lau das ideologische Bindeglied salafistischer Netzwerke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Auftritt der "Scharia-Polizei" vor einem Jahr macht viele Menschen fassungslos. Nun muss sich der mutmaßliche Anführer Lau mit acht weiteren Männern vor Gericht verantworten - sie sollen gegen das Versammlungsgesetz verstoßen haben.

Der Islamist Sven Lau ist als mutmaßlicher Rädelsführer der "Scharia-Polizei" in Wuppertal angeklagt worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht der Stadt mit. Dem 34-Jährigen werden Verstöße gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen.

Der Salafistenprediger gilt als einer der führenden Köpfe der islamistischen Szene und ist laut Verfassungsschutz ein "ideologisches Bindeglied" salafistischer Netzwerke. Insgesamt wurde Anklage gegen neun Männer im Alter von 24 bis 34 Jahren erhoben.

"Sharia Controlled Zone"

Fast ein Jahr nach dem Auftritt der selbst ernannten "Scharia-Polizei" sind die Ermittlungen damit abgeschlossen. Im vergangenen Jahr waren Islamisten als Sittenwächter durch die Straßen Wuppertals patrouilliert. Sie trugen Westen mit dem Aufdruck "Shariah Police" und hatten mit ihrem Auftritt bundesweit für Empörung gesorgt.

Die Islamisten erhoben mit gelben Verbotshinweisen den Anspruch auf eine "Shariah Controlled Zone" (Scharia-kontrollierte Zone). Darauf sind Verhaltensregeln der radikalen Muslime festgehalten, wie sie in strengislamischen Staaten gelten: Kein Alkohol, kein Glücksspiel, keine Musik und Konzerte, keine Pornografie und Prostitution, keine Drogen.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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