Politik

Kampfflugzeuge gegen Jemen Saudi-Arabien setzt Angriffe fort

Typhoon der Royal Saudi Air Force im Einsatz.

Typhoon der Royal Saudi Air Force im Einsatz.

(Foto: Gordon Zammit)

Wieder fliegen saudische Kampfjets Angriffe gegen den Jemen. Die sunnitische Allianz wird offen von den USA unterstützt, die gleichzeitig um den Erfolg der Atomverhandlungen mit dem Iran bangt.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat in der Nacht ihre Angriffe im Jemen fortgesetzt. Augenzeugen berichteten von Angriffen auf die Militärbasis Al-Samaa und den Stützpunkt Al-Istiklal in der Hauptstadt Sanaa. Der von der Huthi-Miliz kontrollierte Sender Al-Massira berichtet ebenfalls, Kampfflugzeuge hätten ihre Stellungen in der Hauptstadt angegriffen, daraufhin habe die Miliz Luftabwehrwaffen eingesetzt.

Der Bombenkrieg der von Saudi-Arabien geführten Sunnitenallianz im Jemen wird von den USA aktiv unterstützt. Washington bestätigte logistische Hilfe und die Lieferung von Geheimdienst-Informationen. Die USA und Saudi-Arabien bauten eine gemeinsame Planungsstelle zur Koordinierung der Hilfe auf, teilte das Außenministerium der USA mit. An Kämpfen sollen sich amerikanische Truppen nicht beteiligen. Zudem bekräftigte das US-Außenministerium, Verhandlungen seien der beste Weg aus dem Bürgerkrieg; doch Washington verstehe das Vorgehen Saudi-Arabiens.

Atomverhandlungen in Gefahr?

Nach Angaben örtlicher Beamter sowie Augenzeugen zufolge war am Donnerstagabend der von den Huthi-Rebellen kontrollierte Militärstützpunkt Al-Tarik in der drittgrößten Stadt Taizz im Südwesten des Landes aus der Luft angegriffen worden. Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der Nacht zum Donnerstag militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Dort kämpft die Huthi-Miliz gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte unterdessen vor einer Gefährdung der Atomverhandlungen mit dem Iran wegen des Konflikts im Jemen. Er sagte der "Bild"-Zeitung, bislang hätten die Verhandlungen mit Teheran "von den regionalen Konflikten" abgeschirmt werden können. Er hoffe, dass dies auch jetzt gelinge. In den Verhandlungen gehe es um viel.

Die Militärkoalition unterstützt Präsident Hadi, die Huthi-Rebellen erhalten mutmaßlich Rückendeckung aus Teheran. Steinmeier sagte zu dem Einsatz, niemand könne ein Interesse an einer weiteren Eskalation oder gar an einem saudisch-iranischen "Stellvertreterkrieg im Jemen" haben, auch Riad und Teheran nicht. Die Folgen einer direkten Konfrontation für die Region und die globale Energieversorgung seien nur schwer auszumalen.

Langfristig werde es in der konfliktreichen Region erst dann Entspannung geben, "wenn sich die beiden großen Regionalmächte, das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran, miteinander verständigen, oder zumindest arrangieren", sagte Steinmeier. Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland verhandeln derzeit intensiv mit dem Iran über ein Abkommen zum iranischen Atomprogramm.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa

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