Vorwurf der Vergewaltigung Schweden kann Assange verhören
11.08.2016, 10:41 Uhr
Julian Assange lebt seit mehr als vier Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London.
(Foto: REUTERS)
Schweden will Julian Assange zu einem Vergewaltigungsvorwurf befragen. Doch ein Verhör in dem Land kommt für den Wikileaks-Gründer nicht in Frage. Er fürchtet, von dort in die USA ausgeliefert zu werden. Nun gibt es einen Kompromiss.
Nach langem Tauziehen dürfen schwedische Staatsanwälte den Wikileaks-Gründer Julian Assange in Ecuadors Botschaft in London zu einem Vergewaltigungsvorwurf befragen. Die ecuadorianischen Behörden hätten einem Verhör zu dem Vorwurf aus dem Jahr 2010 zugestimmt, sagte eine Sprecherin der Anklage.
Ein Datum für das Verhör solle bestimmt werden, sobald Chefanklägerin Marianne Ny aus dem Urlaub zurückgekehrt sei. Um das Verhör hatten die Schweden sich nach eigenen Angaben seit über einem Jahr bemüht. Einen ersten Antrag hatte Ecuador demnach aus formalen Gründen abgelehnt.
Zwei Schwedinnen hatten Assange sexuelle Belästigung und Nötigung vorgeworfen. Diese Vorwürfe sind jedoch inzwischen verjährt. In einem Fall geht es aber um Vergewaltigung. Hier endet die Verjährungsfrist erst 2020.
Assange lebt seit über vier Jahren in der Botschaft, um sich der Auslieferung nach Schweden zu entziehen. Vor allem aber befürchtet der Australier nach eigenen Angaben, von dort aus in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm eine Verurteilung für die Enthüllungen seiner Plattform Wikileaks droht.
Quelle: ntv.de, hul/dpa