Politik

Haushaltsentwurf fällt durch Schwedens Regierung am Ende

Löfven (2.v.r.) hatte bereits angekündigt, seinen Haushalt nicht zu überarbeiten und damit oppositionskonform zu gestalten. Aus einer Neuwahl könnte seine Partei durchaus gestärkt hervorgehen.

Löfven (2.v.r.) hatte bereits angekündigt, seinen Haushalt nicht zu überarbeiten und damit oppositionskonform zu gestalten. Aus einer Neuwahl könnte seine Partei durchaus gestärkt hervorgehen.

(Foto: dpa)

Schwedens rot-grüne Minderheitsregierung ist gescheitert. Ministerpräsident Löfven kündigt Neuwahlen an. Zuvor war der Haushaltsentwurf von Sozialdemokraten und Grünen im Parlament durchgefallen.

Nach einer verlorenen Kampfabstimmung über den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr hat die schwedische Minderheitsregierung eine vorgezogene Neuwahl angekündigt. Die Abstimmung solle am 22. März stattfinden, teilte der erst seit zwei Monaten amtierende sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven mit. Er werde in der derzeitigen Konstellation "keine neuen Verhandlungen" führen.

Kurz zuvor hatte das Parlament in der Hauptstadt Stockholm mit 182 zu 153 Stimmen den Budgetentwurf der konservativen Opposition angenommen und damit die Vorlage der Regierung abgelehnt. Für diesen Fall hatte Löfven zuvor mit seinem Rücktritt gedroht.

Das Abstimmungsergebnis kam zustande, weil die rechtsextremen Schwedendemokraten für den Oppositionsentwurf stimmten. Sie hatten zuvor angekündigt, jede Haushaltsvorlage abzulehnen, die "Einwanderung auf dem heutigen Niveau" unterstütze.

Die Schwedendemokraten stellen 49 der 349 Abgeordneten. Hätten sie sich bei der Abstimmung enthalten, hätte die Regierungskoalition die restliche Opposition überstimmen können.

Demokraten könnten profitieren

Löfven ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Mitte September war die konservativ-liberale Regierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt nach acht Jahren an der Macht abgewählt worden. Während Reinfeldts Vierparteienbündnis auf lediglich gut 39 Prozent kam, ging das Mehrparteienbündnis unter Führung der Sozialdemokraten mit fast 44 Prozent als Sieger aus der Parlamentswahl hervor.

Drittstärkste Kraft wurden die Schwedendemokraten mit knapp 13 Prozent. Die Partei mit ihrem jungen Spitzenmann Mattias Karlsson könnte nun als Gewinner aus den Nachwahlquerelen hervorgehen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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