Gegen Blockade im Kanzleramt Schwesig geht kämpferisch nach Berlin
01.05.2016, 15:56 Uhr
Ab Montag zurück in Berlin: Familienministerin Manuela Schwesig (SPD).
(Foto: dpa)
Das Lohngerechtigkeitsgesetz soll die Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen verringern. Familienministerin Schwesig zufolge wird es vom Kanzleramt blockiert. Das will sie ändern, sagt sie - ihre Babypause ist damit vorbei.
Acht Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Julia ist Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig aus der Babypause zurückgekehrt. Die SPD-Politikerin sprach an ihrem ersten Arbeitstag auf Mai-Kundgebungen in Schwerin. Am Vortag hatte sie bereits an einem Landesparteitag der SPD in Neubrandenburg teilgenommen.
Schwesig gab sich an ihrem ersten Arbeitstag nach der Familienauszeit kraftvoll und kämpferisch. Gleich nach ihrer Rückkehr nach Berlin wolle sie sich um das von ihr vorgelegte Lohngerechtigkeitsgesetz kümmern, kündigte sie an. Es werde seit drei Monaten im Kanzleramt blockiert. "Alle können sich drauf verlassen, wenn ich ab Montag in Berlin zurück bin, werde ich dafür sorgen, dass diese Blockade aufhört", kündigte Schwesig auf einer DGB-Kundgebung vor rund 800 Zuhörern an. Frauen verdienten hierzulande im Schnitt brutto 21,6 Prozent weniger als Männer.
Mutterschutz im Fokus
Am Montag will Schwesig ihre Arbeit im Berliner Ministerium wieder aufnehmen, am Mittwoch ihre erste Kabinettssitzung absolvieren. Dort soll es unter anderem um die Verbesserung des Mutterschutzes gehen. Für Schülerinnen und Studentinnen will Schwesig ihn überhaupt erst einführen und für Mütter von Kindern mit Behinderung von acht auf zwölf Wochen erweitern, wie sie erläuterte.
Sie habe die Zeit mit ihrer Familie - Schwesig hat bereits einen neunjährigen Sohn - intensiv genutzt, sagte die Ministerin auf dem Marktplatz der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt. "Ich habe persönlich noch mal erlebt, wie wichtig auch der Mutterschutz ist, die Zeit für Kind und Mutter." Der Familie gehe es gut. Mit ihrer Rückkehr an den Schreibtisch in Berlin werde ihr Ehemann ein Jahr Elternzeit nehmen. Sie werde aber auch mit gemischten Gefühlen nach Berlin fahren, gestand die 41-Jährige. Sie freue sich auf ihre Arbeit und ihr Team, werde die Familie aber vermissen.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa