Berlin unterstützt die EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Bayerns Ministerpräsident Seehofer hält davon aber genauso wenig wie von der Bundesregierung. Er pflegt eigene Kontakte zum Kreml. Nun will er erneut Präsident Putin treffen.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will einem Medienbericht zufolge im Herbst zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Russland reisen. Voraussichtlich am 5. Oktober werde er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen, berichtete das "Straubinger Tagblatt" unter Berufung auf ein Einladungsschreiben zu der Reise.

Die bayerische Staatskanzlei bestätigte Planungen für eine Russlandreise Seehofers mit einer größeren Delegation im Herbst, ohne genaue Daten zu nennen. Seehofer war bereits im Februar in Moskau zu Gast und traf damals ebenfalls Putin.

Seehofer für Sanktionslockerungen

Die Reise brachte Seehofer wegen der seit dem Beginn der Ukrainekrise belasteten deutsch-russischen Beziehungen innenpolitisch Kritik ein. Seehofer forderte im Februar und auch danach Lockerungen der seit 2014 gegen Russland bestehenden Sanktionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt dies bislang ab.

Die neue Russlandreise soll laut "Straubinger Tagblatt" vom 4. bis zum 8. Oktober stattfinden. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin habe den CSU-Vorsitzenden zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation eingeladen. Es seien auch Gespräche mit mehreren russischen Ministern geplant, darunter Außenminister Sergej Lawrow.