Ukraine nicht verantwortlich Selenskyj-Berater kündigt nach Äußerung zu Dnipro
17.01.2023, 13:48 Uhr
Stand nach Aussagen zum Angriff auf Dnipro in der Kritik und zog sich jetzt als Präsidentenberater zurück: Olexij Arestowytsch.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Die Wut in der Ukraine nach der tödlichen Attacke auf Zivilisten in Dnipro ist groß. Sie nimmt gar noch zu, als ein Berater von Präsident Selenskyj die ukrainische Flugabwehr als Ursache nennt. Nun nimmt Olexij Arestowytsch seinen Hut. Die Suche nach weiteren Opfern dauert an.
Nach einer Welle der öffentlichen Empörung hat der externe Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Olexij Arestowytsch, gekündigt. "Ich möchte ein Beispiel zivilisierten Verhaltens zeigen", schrieb der 47-Jährige bei Facebook.
Anlass des Rücktritts sei seine Aussage in einer Internetlivesendung in der Nacht zum Sonntag. Arestowytsch hatte dort als eine mögliche Ursache für den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in der Großstadt Dnipro die ukrainische Flugabwehr genannt. Nach der Äußerung schlug dem 47-Jährigen eine Welle der Entrüstung entgegen. Er wurde unter anderem der Arbeit für die russische Propaganda bezichtigt.
Die ukrainische Luftwaffe wies zudem die Möglichkeit zurück, dass sie in der Lage sei, russische Überschallraketen des Typs Ch-22 abzufangen. Vorherige offizielle Veröffentlichungen dazu seien nicht richtig gewesen. In der Nacht zum Dienstag entschuldigte sich Arestowytsch für die Äußerung bei den Hinterbliebenen.
Bisher 40 Todesopfer in Dnipro
Bei dem Angriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Dnipro am Wochenende kamen nach letzten Informationen 40 Menschen ums Leben. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst. Russland hatte die Verantwortung für den Raketenschlag von sich gewiesen und die ukrainische Flugabwehr dafür verantwortlich gemacht.
Die russische Armee ist vor knapp elf Monaten in die Ukraine einmarschiert. Mit Beginn des Krieges wurde der nicht unumstrittene Arestowytsch auch in der westlichen Öffentlichkeit durch seine Kommentare des Kriegsgeschehens bekannter. Er arbeitete seit Dezember 2020 im Präsidentenbüro.
Quelle: ntv.de, als/dpa