Politik

Merkels Kinderlosigkeit Staatsminister provoziert mit Zwischenruf

Merkel hat keine eigenen Kinder.

Merkel hat keine eigenen Kinder.

(Foto: Reuters)

Der Streit über die Homo-Ehe treibt bizarre Blüten. Als ein CDU-Abgeordneter im Bundestag erklärt, die Ehe beruhe auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit, ruft der ranghöchste Mitarbeiter von Außenminister Steinmeier dazwischen. Die Union fordert eine Rüge.

Bei einer Debatte über die Homo-Ehe im Bundestag hat der Staatsminister für Europa, Michael Roth, mit einem Zwischenruf für Irritationen gesorgt. Der Grund: Der ranghöchste Mitarbeiter von Außenminister Frank-Walter Steinmeier thematisierte dabei die Kinderlosigkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Der CDU-Abgeordnete Helmut Brandt hatte zuvor im Parlament ausgeführt, dass die Ehe auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit beruhe. Er sagte, "dass die klassische Ehe von Mann und Frau eben, wenn auch nicht immer leider, aber doch dazu führt, dass man sich fortpflanzt".

Da kam es zu einem Zwischenruf des SPD-Politikers Roth von der Regierungsbank: "Und was ist mit der Bundeskanzlerin?" Darauf reagierte Brandt irritiert: "Wer hat das gerufen?", fragte Brandt und sagte zu Roth: "Sie schämen sich dafür. Der Zwischenruf 'Und was ist mit der Bundeskanzlerin?' - diese Aussage halte ich für eine Unverschämtheit."

Brandt forderte eine Entschuldigung Roths. Außerdem solle eine Rüge für Roth geprüft werden. Daraufhin erhielt Brandt Applaus von der Unionsfraktion. Angela Merkel selbst war nicht anwesend bei der Debatte.

Roth verteidigt Kommentar

Roth zeigte sich später zwar nicht richtig einsichtig, übte aber dennoch Selbstkritik: "Ich bedaure den Rahmen meines Zwischenrufs", sagte er "Spiegel Online". "Ich hätte die Bemerkung als einfacher Abgeordneter machen dürfen, nicht aber als Vertreter der Bundesregierung auf der Regierungsbank."

Inhaltlich wollte der SPD-Minister allerdings nichts zurücknehmen. "Die Ehe dient nicht in erster Linie der Reproduktion, sondern ist das Bekenntnis zweier Menschen, dass sie lebenslang füreinander einstehen wollen. Es gibt zudem viele kinderlose Ehen, wie auch die der Bundeskanzlerin. Die Gründe dafür gehen den Staat allesamt nichts an." Die Debatte um die gleichgeschlechtliche Ehe werde mit merkwürdigen Argumenten geführt, so der Politiker. Das habe er zum Ausdruck bringen wollen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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