Koalition stellt Gauck-Nachfolger vor Steinmeier: "Freude groß, Respekt noch größer"
16.11.2016, 12:31 Uhr
Frank-Walter Steinmeier genießt die Unterstützung der Koalitionsparteien.
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Merkel, Seehofer und Gabriel schlagen nun auch offiziell Außenminister Steinmeier als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vor. "Ich bin überzeugt, dass Frank-Walter Steinmeier der richtige Kandidat in dieser Zeit ist", sagt die Kanzlerin.
Zwei Tage nach der Einigung in der Großen Koalition haben die Parteichefs von CDU, CSU und SPD den Sozialdemokraten Frank-Walter Steinmeier offiziell als gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vorgestellt. Kanzlerin Angela Merkel, der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer warben vor der Presse in Berlin gemeinsam für den Außenminister.
Merkel sagte: "Ich bin überzeugt, dass Frank-Walter Steinmeier der richtige Kandidat in dieser Zeit ist." Er habe die nötige Erfahrung, Bodenständigkeit und Kenntnis der Welt. Die Menschen spürten, so Merkel, "dass sie ihm vertrauen können". Horst Seehofer ergänzte, Steinmeier sei als Mensch und als Politiker sehr gut für das Amt geeignet. "Er steht für Ruhe und Besonnenheit", so der CSU-Chef. Auch Steinmeier selbst ergriff das Wort. Er bedankte sich bei den Parteichefs der Koalition, für das höchste Staatsamt vorgeschlagen worden zu sein und fügte hinzu: "Meine Freude auf die Aufgabe ist groß, mein Respekt davor noch größer".
Als Staatsoberhaupt wolle er gegen eine Spaltung der Gesellschaft kämpfen, so Steinmeier. "Jetzt kommt es auf eine lebendige, auf eine wache politische Kultur an. Daran will ich mit allen zusammenarbeiten über Parteigrenzen hinweg, vor allen Dingen aber auch über soziale Grenzen hinweg. Für eine politische Kultur, in der wir miteinander streiten können, aber respektvoll miteinander umgehen." Der SPD-Politiker betonte, ein Bundespräsident dürfe kein Vereinfacher, sondern solle ein Mutmacher sein.
Die Union hatte am Montag nach langem Tauziehen eingelenkt und die Nominierung des SPD-Politikers akzeptiert. Der derzeitige Außenminister soll im Februar zum Bundespräsidenten gewählt werden. Bundespräsident Joachim Gauck hatte bereits vor Monaten bekannt gegeben, aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Die drei Parteichefs hielten sich bedeckt, wer Steinmeier als Außenminister beerben soll und erlaubten keine Nachfragen der wartenden Journalisten.
Quelle: ntv.de, kpi/jug/DJ/dpa