Deutlicher Trend zur K-Frage Steinmeier ist Wählern lieber als Gabriel
06.12.2015, 11:34 Uhr
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat vor Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel einen deutlichen Sympathievorsprung bei den Wählern.
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Auch in der SPD gilt: Natürlicher Kanzlerkandidat ist zunächst der Parteichef. Eine neue Umfrage legt den Sozialdemokraten jedoch nahe, abermals von der Regel abzuweichen. Außenminister Steinmeier ist deutlich beliebter als der Parteivorsitzende Gabriel.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist nach Ansicht der Wähler weitaus besser als SPD-Kanzlerkandidat geeignet als Parteichef Sigmar Gabriel. Nach einer Umfrage von Infratest Dimap für die "Welt am Sonntag" halten 44 Prozent der Befragten Steinmeier, aber nur 17 Prozent Gabriel für den besten SPD-Bewerber um das Kanzleramt.
Sieben Prozent plädierten für SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann, fünf Prozent für Arbeitsministerin Andrea Nahles. Für die Umfrage hatte Infratest Dimap am 2. und 3. Dezember 920 berufstätige Bürger interviewt.
Unter den Sympathisanten der SPD liegt der Außenminister demnach noch weiter vorne. Von ihnen plädiert eine Mehrheit von 54 Prozent für eine Nominierung Steinmeiers, aber nur 23 Prozent für Gabriel. Oppermann wird von acht Prozent der Befragten genannt, Nahles von sieben Prozent.
Keine Entscheidung bei Parteitag
Steinmeier war bereits bei der Bundestagswahl 2009 als SPD-Kanzlerkandidat angetreten. Unter seiner Führung erzielten die Sozialdemokraten mit 23 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl und mussten daraufhin in die Opposition gehen. Parteichef war damals Franz Müntefering.
2013 war der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück als Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel gescheitert. Er holte bei der Bundestagswahl für die SPD 25,7 Prozent der Stimmen. Damals hatte bereits Sigmar Gabriel das Amt des SPD-Vorsitzenden inne.
SPD-Chef Gabriel hat vor kurzem seine Bereitschaft erklärt, 2017 selbst als Kanzlerkandidat anzutreten. Am Donnerstag beginnt der SPD-Bundesparteitag in Berlin. Eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten ist nicht zu erwarten. Mit der offiziellen Nominierung will die SPD noch warten.
Quelle: ntv.de, jog/dpa