Politik

Besuch in den USA geplant Taiwans Präsidentin provoziert China

Anhänger der taiwanesischen Unabhängigkeitsbewegung haben eine chinesische Flagge in Brand gesteckt.

Anhänger der taiwanesischen Unabhängigkeitsbewegung haben eine chinesische Flagge in Brand gesteckt.

(Foto: REUTERS)

Taiwan ist ein Teil von China, das ist für die chinesische Führung nicht verhandelbar. Der künftige US-Präsident Trump stellt die Ein-China-Politik allerdings öffentlich infrage. Auch die taiwanesische Präsidentin gießt Öl ins Feuer.

In den Beziehungen zwischen China und den USA droht neues Ungemach: Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen will trotz einer Warnung der chinesischen Regierung Anfang Januar auf ihrer Lateinamerika-Reise einen Zwischenstopp in den USA einlegen. Auf dem Weg nach Honduras, Nicaragua und El Salvador halte sich Tsai am 7. und 8. Januar im texanischen Houston auf, erklärte ihr Sprecher Alex Huang in Taipeh. Außerdem wolle die Präsidentin auf dem Rückweg nach Taiwan am 13. und 14. Januar einen Zwischenstopp in San Francisco einlegen.

"Der Transit der Präsidentin in den USA wird wie gehabt organisiert, mit Banketten mit Auslandstaiwanern und Besuchen bei wichtigen Branchen", fügte der Präsidentensprecher hinzu. Medienberichte, Tsai werde in den USA Vertreter des Übergangsteams des künftigen US-Präsidenten Donald Trump treffen, wollte Huang nicht kommentieren.

Bereits Anfang Dezember hatte die taiwanische Zeitung "Liberty Times" berichtet, Tsai wolle bei ihrer Reise nach Zentralamerika möglicherweise einen Zwischenstopp in den USA einlegen, um sich mit Trump zu treffen. Das chinesische Außenministerium forderte die US-Regierung daraufhin auf, Tsais Zwischenstopp zu verhindern. Peking hoffe darauf, dass die US-Regierung weiter an der Ein-China-Politik und den bisherigen Vereinbarungen mit der Volksrepublik festhalte, hieß es.

Ein-China-Politik als Maßstab

Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an die Volksrepublik China 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas anerkannt - was als Ein-China-Politik bezeichnet wird. Zugleich unterhielt die US-Regierung inoffiziell aber stets freundschaftliche Kontakte zu Taipeh.

Anfang Dezember nahm Trump einen Anruf von Tsai entgegen, in dem sie ihm zu seinem Wahlsieg gratulierte. Peking kritisierte ihn dafür scharf, woraufhin Trump die chinesische Regierung wegen ihrer Währungs- und Außenpolitik angriff. Wenig später sorgte eine Forschungsdrohne der US-Marine, die ein chinesisches Boot in internationalen Gewässern an sich nahm, für neuen Streit.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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