Präsidentenwahl im Europaparlament Tajani hat die besten Chancen
17.01.2017, 10:21 Uhr
Der konservative Kandidat Antonio Tajani.
(Foto: REUTERS)
In Straßburg wird der neue EU-Parlamentspräsident gewählt. Kurz vorher zieht der Chef der Liberalen, Verhofstadt, seine Kandidatur zurück. Damit ebnet er den Weg für den Bewerber der Konservativen, Tajani.
Vor der Wahl des EU-Parlamentspräsidenten haben sich die Chancen des konservativen Kandidaten Antonio Tajani stark verbessert: Seine Europäische Volkspartei schmiedete ein Bündnis mit den Liberalen im Parlament, wie EVP-Fraktionschef Manfred Weber auf Twitter mitteilte. Der liberale Kandidat Guy Verhofstadt zog seine Bewerbung zurück. Seine Fraktion bestätigte, dass sie nun Tajani unterstützen wolle.
Damit nähert sich der ehemalige EU-Kommissar einer Mehrheit. Seine Fraktion ist mit 217 Abgeordneten ohnehin die stärkste. Nun kann er wohl auf Stimmen aus den Reihen der 68 liberalen Abgeordneten zählen. Zudem könnten Abgeordnete der konservativen Fraktion EKR für ihn stimmen, falls deren Kandidatin Helga Stevens in späteren Wahlgängen ausscheidet. Die Fraktion hält 74 Sitze.
Aussichtsreichster Gegenkandidat von Tajani ist der Italiener Gianni Pittella, der für die 189 Sozialdemokraten und Sozialisten in die Wahl geht. Entschieden wird das Rennen spätestens im vierten Wahlgang, wenn nur noch die beiden stärksten Kandidaten antreten und eine einfache Mehrheit reicht. Der ehemalige belgische Ministerpräsident Verhofstadt galt zeitweise als Kompromisskandidat mit Außenseiterchancen.
Schulz hatte sich Ende November entschieden, als Spitzenkandidat für die nordrhein-westfälische SPD in die Bundestagswahl im September zu ziehen. Er ist zudem als Bundesaußenminister und als ein SPD-Kanzlerkandidat im Gespräch.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa