Hubschrauber muss notlanden Taliban verschleppen Passagiere
25.11.2015, 13:15 Uhr
Schwere Gefechte: Afghanische Soldaten bereiten sich auf ihren Kampfeinsatz gegen radikalislamische Taliban vor (Archivbild).
(Foto: imago/Xinhua)
Im Norden Afghanistan gerät ein Transporthubschrauber in Schwierigkeiten. Die Piloten bringen die Maschine sicher auf den Boden - mitten in einem von Taliban kontrollierten Gebiet. Es kommt zu einem Feuergefecht mit mehreren Toten.
Geiseldrama in der umkämpften Provinz Farjab: Nach der Notlandung eines Transporthubschraubers im Norden Afghanistans haben Kämpfer der radikalislamischen Taliban mindestens 16 Menschen verschleppt.
Unter den Geiseln seien neben afghanischen Soldaten auch mindestens zwei Ausländer, sagte ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Farjab. Die Herkunft der Ausländer sei unklar. Der Geiselnahme ging offenbar ein längeres Feuergefecht voraus. Die Hubschrauber-Insassen sollen sich mit Waffengewalt gegen ihre Gefangennahme gewehrt haben.
Ein Talibansprecher bestätigte den Vorfall. Mindestens fünf Soldaten seien getötet worden, hieß es. Farjab gilt als eine der unsichersten Provinzen in Afghanistan. In der Region hatten sich afghanische Sicherheitskräfte zuletzt heftige Kämpfe mit den Taliban geliefert.
Bei der notgelandeten Maschine handelt es sich Medienberichten zufolge um einen zivilen Transporthubschrauber, der von der afghanischen Armee gechartert worden war. Wo der Hubschrauber gestartet war und welches Flugziel er ansteuerte, ist noch unklar. Aus den Reihen der afghanischen Armee hieß es, der Hubschrauber habe Militärpersonal transportiert.
Was genau die Piloten zu der verhängnisvollen Notlandung im Talibangebiet zwang, ist ebenfalls noch ungeklärt. Beobachter gingen zunächst von einem technischen Defekt aus. Unmittelbar nach dem Aufsetzen seien Kämpfer der Taliban aus allen Richtungen zur Landestelle geeilt, berichtete ein Militärsprecher. Nach dem Feuergefecht hätten die Islamisten die überlebenden Insassen des Hubschraubers gefangen genommen und verschleppt. Das Wrack des Hubschraubers sei in Flammen aufgegangen, hieß es.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa