Politik

UN-Kommissar legt Bilanz vor Tausende sterben im Ukraine-Krieg

Vollkommen zerstört sind Teile von Donezk. Um die Stadt wurde monatelang erbittert gekämpft.

Vollkommen zerstört sind Teile von Donezk. Um die Stadt wurde monatelang erbittert gekämpft.

(Foto: AP)

Von einer "schonungslosen Zerstörung" von Menschenleben und Infrastruktur im Ukrainekonflikt spricht der UN-Kommissar für Menschenrechte. Besonders Frauen und Kinder seien betroffen. Immerhin: Die Waffenruhe hält mittlerweile.

Im Bürgerkrieg in der Ostukraine sind nach Angaben der Uno bereits mehr als 6000 Menschen getötet worden. Die Kämpfe hätten zu einer "schonungslosen Zerstörung" des Lebens von Zivilisten und der Infrastruktur geführt, erklärte UN-Menschenrechtskommissar Seid Ra'ad al-Hussein.

Gerade die Kämpfe unmittelbar vor Inkrafttreten der jüngsten Waffenruhe hätten Hunderte Tote gefordert, erklärte der UN-Hochkommissar. Besonders Frauen, Kinder, Ältere und Schwache litten unter den unhaltbaren Zuständen. Alle Verletzungen der Menschenrechte müssten gründlich untersucht und die Täter angeklagt werden, forderte er vor Beginn der Frühjahrssitzung des UN-Menschenrechtsrats. Er rief die Konfliktparteien zur Einhaltung der im Minsker Abkommen vereinbarten Waffenruhe auf.

Kerry spricht mit Lawrow

Zum Auftakt der vierwöchigen Debatten in Genf werden Außenminister und andere hohe Vertreter zahlreicher Staaten erwartet. Am Rande der Versammlung kamen auch die Außenminister der USA und Russlands zu einem Gespräch über die Entwicklung in der Ukraine zusammen. Bei dem Treffen von John Kerry und Sergej Lawrow ging es zudem um die Konflikte im Nahen Osten sowie die Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm.

Die Lage in den umkämpften Gebieten war zunächst relativ ruhig. Die Regierung in Kiew teilte am Sonntag mit, binnen 24 Stunden sei kein ukrainischer Soldat getötet worden. Der eingeleitete Abzug schwerer Waffen und die weitgehende Einhaltung der Feuerpause hatten zuletzt Hoffnungen auf eine Deeskalation genährt.

Die prorussischen Rebellen kämpfen im Osten der Ukraine seit Monaten gegen die ukrainische Armee. Am 12. Februar unterzeichneten beide Seiten in Minsk unter internationaler Vermittlung einen Friedensfahrplan. Die Waffenruhe wurde danach jedoch mehrfach gebrochen. Auch der Abzug schwerer Waffen hatte sich verzögert.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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