Aktivist will Kopien schmuggeln "The Interview" soll auch in Nordkorea laufen
01.01.2015, 15:55 Uhr
100.000 Kopien des Films sollen nach Nordkorea fliegen. Das dürfte dem "großen Führer" gar nicht gefallen.
(Foto: REUTERS)
Im Film soll der nordkoreanische Diktator gelyncht werden - und das sollen auch die Nordkoreaner sehen. Ein Menschenrechtsaktivist will 100.000 Kopien des Films nach Nordkorea bringen. Einst war er selbst aus dem Land in den Süden geflohen.
Mit Hilfe einer US-Menschenrechtsorganisation will ein Aktivist aus Südkorea 100.000 Kopien des gegen Pjöngjang gerichteten Films "The Interview" nach Nordkorea schmuggeln. Wie der einst von Nord- nach Südkorea übergelaufene Park Sang Hak mitteilte, sollen die DVDs und USB-Sticks Ende Januar zusammen mit Flugblättern an Ballons über die innerkoreanische Grenzlinie gebracht werden.
Das genaue Datum wird Park zufolge um den 20. Januar festgelegt, wenn seine Partner von der US-Organisation Human Rights Foundation in Seoul seien. Die Organisation habe auch die Produktion der DVDs und USB-Sticks finanziert.
Die Filmstudios Sony Pictures hatten den für den ersten Weihnachtsfeiertag geplanten Kinostart des Films in den USA zunächst abgesagt. Zuvor hatte eine Hackergruppe namens Guardians of Peace (Friedenswächter) vertrauliche Informationen veröffentlicht und ominöse Drohungen ausgesprochen.
Versöhnliche Töne aus dem Norden
Die US-Bundespolizei FBI und US-Präsident Barack Obama machten dafür Nordkorea verantwortlich, was Pjöngjang bestreitet. Nicht zuletzt auf Druck Obamas gab Sony dann doch grünes Licht für den Kinostart des Films. In Sonys bislang erfolgreichstem Online-Film geht es um die Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA.
In seiner Neujahrsansprache hatte der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un angekündigt, sich mit allen Kräften um eine Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen zu bemühen. Er erklärte sich zu einem Treffen mit der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye bereit, das südkoreanische begrüßte Kims Vorschlag und erwiderte ein entsprechendes Gesprächsangebot.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP