Politik

Konservative im Abwärtstrend Tories müssen um absolute Mehrheit fürchten

Unter anderem mit ihrer Idee einer "Demenzsteuer" hat May viele Wähler verprellt.

Unter anderem mit ihrer Idee einer "Demenzsteuer" hat May viele Wähler verprellt.

(Foto: imago/PA Images)

In der Annahme, ihre Mehrheit vor den Brexitverhandlungen ausbauen zu können, hatte Großbritanniens konservative Regierung Neuwahlen angesetzt. Einer neuen Umfrage zufolge geht der Plan nicht auf. Dazu trägt auch der Anschlag von Manchester bei.

Den Konservativen von Premierministerin Theresa May droht bei der bevorstehenden Unterhauswahl in Großbritannien einer neuen Erhebung zufolge der Verlust ihrer absoluten Mehrheit. Nach einer am Dienstagabend veröffentlichten Berechnung des Instituts YouGov für die "Times" könnten die Konservativen nur noch auf 310 Mandate gegenüber bisher 330 kommen. Damit würden sie die bei 326 Sitzen liegende absolute Mehrheit um 16 Mandate verfehlen.

Die oppositionelle Labour-Partei kann YouGov zufolge darauf hoffen, fast 30 Sitze hinzuzugewinnen. Die Zustimmung für die Konservativen sinkt seit Mitte Mai. Insgesamt sieben Umfragen innerhalb der vergangenen Woche ermittelten, dass sich der Abstand zu Labour verringert. Einen Verlust der absoluten Mehrheit hat bislang aber kein Institut prognostiziert.

Die Talfahrt in den Meinungsumfragen hatte mit der Ankündigung der Premierministerin begonnen, älteren Briten höhere Eigenleistungen bei der Pflege abverlangen zu wollen. Das Vorhaben wurde von Gegnern als "Demenzsteuer" bezeichnet. Nach dem Anschlag von Manchester mit 22 Toten in der vergangenen Woche setzte die oppositionelle Labour-Partei den Tories auch mit Kritik an den Stellenkürzungen bei der Polizei zu.

Umstrittene Methode sagte Brexit voraus

May hatte die vorgezogene Wahl im April völlig überraschend für den 8. Juni angesetzt, um ihre Mehrheit auszubauen und so ihre Position bei den Brexit-Verhandlungen mit der EU zu stärken. Ein Zurückfallen hinter die bisherigen Mehrheitsverhältnisse im Unterhaus würde May auch bei den Brexit-Verhandlungen mit den anderen EU-Staaten schwächen.

Die YouGov-Analyse basiert der "Times" zufolge auf Befragungen in der vergangenen Woche und einer Modellrechnung für jeden einzelnen Wahlkreis. Das Institut selbst räumte ein, das System sei umstritten. Allerdings sei das gleiche Modell bereits im Vorfeld des Referendums um einen EU-Austritt eingesetzt worden und habe stets eine Mehrheit für das Brexit-Lager ergeben.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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