Politik

Wahlkampfteam neu aufgestellt Trump engagiert Hardliner

Schlägt Donald Trump von jetzt an ruhigere Töne an? Mit Steve Bannon im Wahlkampfteam ist das eher unwahrscheinlich.

Schlägt Donald Trump von jetzt an ruhigere Töne an? Mit Steve Bannon im Wahlkampfteam ist das eher unwahrscheinlich.

(Foto: dpa)

Donald Trump liegt in Umfragen deutlich hinter Hillary Clinton. Mit seinen verbalen Attacken sammelte er zuletzt immer häufiger Minuspunkte. Jetzt holt er sich neue Berater an seine Seite. Ein zahmerer Trump ist deshalb aber nicht zu erwarten – im Gegenteil.

Gut 80 Tage vor der US-Präsidentschaftswahl hat der republikanische Kandidat Donald Trump sein Wahlkampfteam umgestellt. "Ich will gewinnen", sagte er dem "Wall Street Journal". Daher arbeite er mit "phantastischen Leuten zusammen, die wissen wie man gewinnt und die es lieben, zu gewinnen". Geschäftsführer der Wahlkampagne wird Stephen Bannon, Chef des Nachrichtenportals Breitbart.

Stephen Bannon ist Chef der Nachrichtenseite Breitbart.

Stephen Bannon ist Chef der Nachrichtenseite Breitbart.

(Foto: AP)

Diese radikalkonservative Website wird von allen geschätzt, denen Fox News zu liberal und zu weich ist. Bannon hat sich in Washington mit regelrechten Kreuzzügen gegen die Clintons, aber auch gegen die Bushs und das Establishment der Republikaner einen Namen gemacht. Das "Bloomberg Magazine" beschrieb ihn 2015 als einen der gefährlichsten politischen Strategen der USA.

Trump war zuletzt angeblich verärgert von Versuchen seiner Berater, ihn auf einen moderateren und präsidentielleren Kurs bringen zu wollen. Bannon hatte Trump wiederholt in seinem aggressiven und oft nationalistischen Kurs bestärkt. Die "Washington Post" zitierte Mitarbeiter Trumps: "Nun schnallt euch lieber an."

Bannons Engagement bedeutet eine Degradierung für Paul Mannafort, Trumps auch wegen früherer Verbindungen nach Moskau und in die Ukraine umstrittenen Wahlkampfleiter. Er bleibt aber in dieser Position an Bord. Manafort war kürzlich in den Verdacht geraten, Schwarzgelder in Millionenhöhe von russlandfreundlichen Kreisen in der Ukraine erhalten zu haben. Manafort weist die Vorwürfe vehement zurück.

Spezialistin für Umfragen an Bord

Kellyanne Conway gehört jetzt zum Leitungsteam der Trump-Kampagne.

Kellyanne Conway gehört jetzt zum Leitungsteam der Trump-Kampagne.

(Foto: AP)

Zudem stellte Trump die republikanische Meinungsforscherin Kellyanne Conway als Kampagnenmanagerin ein. Die Trump-Kampagne hat das sehr wichtige Feld der Wählerdaten und -erhebungen bisher fast ganz ignoriert. Conway sagte der "New York Times", sie hätten sich schon als Kerntruppe zu viert getroffen - sie selbst, Bannon, Manafort und sein Stellvertreter Rick Gates. Die Trump-Beraterin wies aber den Eindruck zurück, es handle sich um eine Umstellung des Teams. Stattdessen sei es eine "Ausweitung in einer geschäftigen Zeit".

Trumps Wahlkampf war in den vergangenen Wochen nach diversen Fehlleistungen und umstrittenen Äußerungen des Republikaners ins Straucheln geraten. Am Dienstag schlug er bei einem Auftritt dann ungewohnt milde Töne an, warb um die Stimmen afroamerikanischer Wähler und gab eine Erklärung gegen "Intoleranz, Hass und Unterdrückung" ab.

Trump tritt im November gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton an. In den Umfragen liegt er derzeit mit 37 Prozent sechs Punkte hinter Clinton, die auf 43 Prozent kommt.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa

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