Sanders fordert Bannons Rauswurf Trump weist "Chaos"-Vorwürfe zurück
17.11.2016, 06:14 Uhr
Donald Trump will von Durcheinander nichts wissen.
(Foto: picture alliance / dpa)
"Gezogene Messer" in Donald Trumps Regierungsteam? Der künftige US-Präsident dementiert das. Demokrat Sanders fordert Trump dazu auf, den Rassisten Stephen Bannon nicht als Chefstrategen einzusetzen - und findet dafür klare Worte.
Trump hat Berichte über angebliches Chaos bei der Vorbereitung der Regierungsübernahme dementiert. Seine Entscheidungen über das Kabinett und viele andere Positionen seien ein "sehr organisierter Prozess", schrieb Trump via Twitter. Berichte über Streit und Kampf um wichtige Posten seien "vollkommen falsch", fügte er danach hinzu.
Die Gespräche in Trumps Übergangsteam über die Regierungsbildung würden "mit gezogenen Messern" geführt, hatte der US-Nachrichtensender CNN berichtet. Die "New York Times" bezeichnete das Verfahren als "chaotisch". Der TV-Sender NBC News zitierte Quellen, wonach innerhalb des Teams "stalinistische Säuberungen" im Gange seien. Damit war insbesondere der plötzliche Rücktritt von Trumps bisherigem Sicherheitsberater Mike Rogers gemeint.
Bannons Leitungsposition "inakzeptabel"
Senator Bernie Sanders forderte den designierten US-Präsidenten Donald Trump indes auf, den ultrarechten Wahlkampfmanager Stephen Bannon nicht zum neuen Chefstrategen zu machen. "Die Nominierung eines "Rassisten" für eine Leitungsposition sei "völlig inakzeptabel" erklärte der Senator aus dem Bundesstaat Vermont. In einer Demokratie sei Platz für Meinungsverschiedenheiten, aber "Rassismus und Sektierertum" hätten in der Politik keinen Platz. "Die Nominierung von Herrn Bannon durch Herrn Trump muss annulliert werden", forderte Sanders.
Bannon, der in den vergangenen Monaten die Wahlkampagne von Trump geleitet hatte, wird als Chefstratege im Weißen Haus einer der mächtigsten Mitglieder des Regierungsteams. Der 62-Jährige war Chef der ultrakonservativen Nachrichten-Website "Breitbart News", die sich mit einem Anti-Eliten- und Anti-Einwanderer-Kurs vor allem an weiße, rechtskonservative Leser richtet. Sanders hatte im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur in der Demokratischen Partei gegen Hillary Clinton verloren.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP