Politik

Wahlkampfabschluss in den USA Trump wiegelt auf, Clinton versöhnt

Donald Trump ist nicht zur Versöhnung mit der "heuchlerischen" politischen Klasse bereit.

Donald Trump ist nicht zur Versöhnung mit der "heuchlerischen" politischen Klasse bereit.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Auf den letzten Metern versuchen Clinton und Trump die US-Wähler von sich zu überzeugen. Während die Demokratin die Einheit der Nation beschwört, wiederholt Trump seine Botschaft: Die USA sind korrupt, nur er könne diesen "Sumpf" trockenlegen.

Mit scharfen gegenseitigen Attacken der Präsidentschaftsanwärter Hillary Clinton und Donald Trump ist der US-Wahlkampf am Montag zu Ende gegangen. Die beiden Politiker nutzten ihre letzten Auftritte bei Großkundgebungen zu leidenschaftlichen Appellen, um die Anhänger an die Urnen zu treiben.

Hillary Clinton hat Freunde und Familie mitgebracht: Jon Bon Jovi unterstützte sie ebenso wie Lady Gaga, Ehemann Bill und Tochter Chelsea.

Hillary Clinton hat Freunde und Familie mitgebracht: Jon Bon Jovi unterstützte sie ebenso wie Lady Gaga, Ehemann Bill und Tochter Chelsea.

(Foto: REUTERS)

In Philadelphia sprach die in Umfragen leicht in Führung liegende Clinton von einer wegweisenden Abstimmung. Die Amerikaner müssten entscheiden, in welchem Land sie leben wollen. "Wir glauben an ein Amerika der Hoffnung und Großherzigkeit, nicht eines der Ausgrenzung", sagte die Kandidatin der Demokraten am Abend vor 33.000 Zuhörern.

"Es geht um die Wahl zwischen Spaltung und Einheit". Ihrem Gegenkandidaten Trump warf sie Unberechenbarkeit vor. "Er könnte alles in Gefahr bringen", sagte Clinton. Die Wahl am Dienstag sei "der Test unserer Zeit".

Ihrem Rivalen Trump warf Clinton vor, die Gesellschaft zu spalten. Die Demokratin bemühte sich, eine Botschaft der Versöhnung zu senden. "Ich bedaure zutiefst, dass der Wahlkampf einen derart brutalen Ton angenommen hat", sagte sie. "Wir müssen die Spaltungen überwinden."

Obama vertraut in Wähler

Es war die größte Veranstaltung in Clintons Wahlkampf. Für sie warben dort neben Amtsinhaber und Parteikollege Barack Obama und dessen Frau Michelle auch die Rockmusiker Bruce Springsteen und Jon Bon Jovi sowie Popstar Lady Gaga. "Sie wird arbeiten, und sie wird liefern, sie wird nicht nur twittern", sagte Obama.

Die Wähler müssten "die Furcht zurückweisen und für die Hoffnung stimmen", sagte Obama. "Ich wette darauf, dass die Weisheit und der Anstand und die Großzügigkeit des amerikanischen Volkes abermals obsiegen werden, und dies ist eine Wette, die ich bislang niemals verloren habe", sagte er.

Der Republikaner Trump zeigte sich auch bei seinen letzten Wahlkampfauftritten nicht bereit zur Versöhnung mit seinen Gegnern. Er nannte Clinton in Manchester im Bundesstaat New Hampshire eine "Heuchlerin". In einer Marathon-Tour durch die als wahlentscheidend geltenden Staaten bemühte er sich, den Unmut seiner Anhänger über Missstände in der Politik aufzupeitschen.

Für die Wähler gebe es nur eine Frage: "Wollt ihr, dass Amerika von einer korrupten politischen Klasse regiert wird, oder wollt ihr, dass Amerika wieder vom Volk regiert wird?" Der Milliardär ergänzte: "Morgen wird die amerikanische Arbeiterklasse zurückschlagen." Mit seiner Wahl kämen "die Jahre des Betrugs" zum Ende, sagte Trump. "Es ist nun an der Zeit, den Medien und der politischen Elite, die unser Land ausgeblutet haben, eine Abfuhr zu erteilen."

Trump versprach erneut die Abriegelung der Grenze zu Mexiko, ein Einreiseverbot für Flüchtlinge aus Syrien, den Ausstieg aus Freihandelsabkommen und den Kampf gegen Drogenkriminalität. Seine Anhänger skandierten: "Trocknet den Sumpf aus!" Seinen Wahlkampf beendete Trump in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan.

Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP

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