Pentagon sucht Hinweise auf Giftgas US-Luftwaffe tötet "Nummer zwei" des IS
21.08.2015, 21:28 Uhr
Auch US-amerikanische F-22 sind gegen den IS im Einsatz.
(Foto: picture alliance / dpa)
US-Streitkräfte haben im Irak nach eigenen Angaben den stellvertretenden Anführer des IS getötet. Der Nationale Sicherheitsrat der USA sieht die Dschihadistenorganisation schwer getroffen. Das Pentagon sucht derweil nach Giftgas-Hinweisen.
Die Nummer zwei der Terrormiliz Islamischer Staat, der als Hadschi Mutas bekannte Fadhil Ahmed al-Hajali, ist bei einem US-Drohnenangriff im Irak getötet worden. Das bestätigte das Weiße Haus in Washington. Der Angriff sei bereits am 18. August erfolgt.
Mutas galt als wichtiger Stellvertreter von IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi. Mutas war Ende 2014 schon einmal für tot erklärt worden. Anders als jetzt habe es sich damals um falsche Informationen gehandelt, berichteten mehrere US-Medien.
Nach Angaben von Ned Price, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, befand Mutas sich während des Angriffs gemeinsam mit einem anderen Kämpfer in der Nähe von Mossul in einem Fahrzeug. Mutas, ein früheres Al-Kaida-Mitglied im Irak, unterstützte den IS sowohl in Syrien wie im Irak. Er spielte auch bei der Einnahme der Stadt Mossul durch den IS eine wichtige Rolle.
Price sagte, Mutas' Tod werde sich sehr nachteilig auf die Operationen des IS auswirken, da dieser für Finanzen, Medien, Einsätze und Logistik verantwortlich gewesen sei. Der IS gilt allerdings als so gut und dicht organisiert, dass ein baldiger Ersatz der getöteten Nummer zwei wahrscheinlich ist.
"IS jagen und Kämpfer töten"
Das US-Verteidigungsministerium geht derzeit auch neuen Hinweisen auf einen Giftgaseinsatz des IS gegen kurdische Kämpfer im Land nach. General Kevin Killea sagte im Pentagon, der Test einiger Munitionsfragmente in einem Kampfgebiet im Nordirak habe Spuren von Senfgas ergeben.
Killea betonte, diese Tests seien vorläufig. Bis ein beweiskräftiges Ergebnis vorliege, werde es noch einige Wochen dauern. "Wir werden herausfinden, was es war, wie viel davon möglicherweise verwendet wurde und woher es stammt", sagte der General. Killea fügte hinzu, zwar sei wichtig zu wissen, welche Kampfstoffe verwendet werden. "Aber aus unserer Sicht brauchen wir keinen neuen Grund, den IS zu jagen und seine Kämpfer zu töten, wo und wann immer wir das können."
Die USA bekämpfen den sogenannten Islamischen Staat mit einer Reihe anderer Länder. Die Allianz versucht, die Ausbreitung des IS in Syrien und im Irak zu stoppen. Am Widerstand gegen den IS beteiligen sich etwa 40 Länder, aber nicht jede Nation greift dabei militärisch ein.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP/dpa