Kritik nach Klinik-Aufenthalt US-Verteidigungsminister macht Krebsleiden öffentlich
09.01.2024, 22:00 Uhr Artikel anhören
Leidet an Prostatakrebs: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Die Öffentlichkeit erfährt davon zunächst nichts: Seit Jahresbeginn wird US-Verteidigungsministers Lloyd Austin im Krankenhaus behandelt. Das Pentagon hält sich mit Informationen zurück und erntet dafür viel Kritik. Erst mehr als eine Woche später werden die Details bekannt.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat eine Prostatakrebserkrankung öffentlich gemacht. Die Erkrankung sei früh erkannt worden und die Prognose für eine Heilung "exzellent", wie die zuständige Klinik nahe der Hauptstadt Washington mitteilte. Wegen Komplikationen nach einem Eingriff Ende Dezember muss der 70-Jährige seit Beginn des Jahres im Krankenhaus behandelt werden.
Der Krankenhausaufenthalt hatte für heftige Aufregung gesorgt, weil das US-Verteidigungsministerium ihn zunächst nicht öffentlich machte. "Er befindet sich nicht mehr auf der Intensivstation und erholt sich in einem privateren Bereich des Krankenhauses", teilte das Pentagon am Montagabend lediglich mit.
Der Pentagon-Chef war bereits am Neujahrstag wegen Komplikationen nach einem vorherigen Eingriff in eine Klinik eingewiesen worden - das Ministerium teilte dies jedoch erst am vergangenen Freitag, fast eine Woche später, öffentlich mit. Auch US-Präsident Joe Biden war Berichten nach zunächst nicht informiert worden. Austin entschuldigte sich am Samstagabend für die Informationspolitik. Laut US-Medien soll es sich bei den Komplikationen um Infektionen gehandelt haben.
Das Pentagon hatte nicht nur sehr verspätet über Austins Klinikaufenthalt informiert, sondern hielt sich auch mit Details zurück. Das Ministerium machte keine Angaben dazu, was für ein Eingriff Komplikationen ausgelöst hatte und welche Behandlung nötig war. Mehrere US-Medien, darunter der Sender NBC, berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, Austins Stellvertreterin Kathleen Hicks sei aus dem Urlaub in Puerto Rico eingesprungen und habe von dort aus einige Aufgaben übernommen.
Quelle: ntv.de, ses/dpa