Romneys Reise voller Patzer Berater rastet in Warschau aus
31.07.2012, 17:46 Uhr
Mitt Romney legt in Warschau einen Kranz nieder.
(Foto: REUTERS)
Die Auslandsreise von Romney läuft nicht rund. Erst tappt der US-Präsidentschaftskandidat in Großbritannien und Israel in diverse Fettnäpfchen, nun wird sein Pressesprecher in Warschau ausfällig und pöbelt herum.
Eigentlich sollte Reise nach Europa das Image des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten stärken. Romney als Mann, der geschmeidig über das internationale Parkett gleitet, der seine außenpolitische Reife unter Beweis stellt und dabei vor allem die jüdischen und polnischstämmigen für sich begeistert. So weit die Idee.
Doch die Realität sieht anders aus. In Großbritannien brachte der Konservative bereits die Briten gegen sich auf. Anstatt die Atmosphäre in der Olympiastadt zu loben, mäkelte er über die Sicherheit und musste sich dann als , als Spielverderber verhöhnen lassen. In Israel sorgte Romney mit Äußerungen zum "kulturellen Unterschied" zwischen Israelis und Palästinensern für Empörung unter führenden Palästinensern. - so der prompte Vorwurf, der Romney entgegenschlug. Und nun, auf seiner Station in Polen, ragierte auch noch einer seiner Berater unflätig und pöbelte herum.
Romney hatte gerade einen Kranz am Grab des niedergelegt, als Reporter auf ihn einstürmten: Was er zu seinen Ausrutscher auf seiner Auslandsreise zu sagen habe? Während Romney wohl in den vergangenen Tagen gelernte hatte, dass Schweigen durchaus sein Gutes hat, platzte seinem Pressesprecher Rick Gorka der Kragen. "Leck mich am Arsch" pflaumte er die Reporter an, wie das US-Magazin "Politico" und CNN berichten - auch wenn CNN die unflätigen Worte mit einem Piepen übertönt. "Dies hier ist ein heiliger Platz für das polnische Volk. Zeigen Sie etwas Respekt." Einem Journalisten von "Politico" riet er dann noch, sich zu "verpissen".
Wenig später ruderte Gorka zwar zurück. Er rief bei einigen Reportern an und zeigte sich reuig, sein Verhalten sei "unangemessen" gewesen. Doch da war es schon zu spät. Was Romney sonst noch bei seinen Treffen mit Friedensnobelpreisträger Lech Walesa, Regierungschef Donald Tusk und Präsident Bronislaw Komorowski in Polen sagte, war kaum mehr von Bedeutung. Die Hymne auf Freiheit und Gerechtigkeit, die Würdigung der polnischen Demokratie verhallten ungehört.
Immerhin kann sich Romney bei all den Patzern seiner Auslandsreise vielleicht mit einem Gedanken trösten: Nach wie vor ist der Atlantik weit und Europa fern. Vor allem die Innenpolitik wird am 6. November die US-Wahlen entscheiden.
Quelle: ntv.de, ghö