Gouverneure, Senatoren, Minister Das sind die potenziellen Vizes für Kamala Harris
22.07.2024, 10:07 Uhr Artikel anhören
Josh Shapiro ist ein aufsteigendes Star der Demokraten und ist Gouverneur im wichtigen Swing State Pennsylvania.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, seine Kandidatur für eine Wiederwahl aufzugeben und Vizepräsidentin Kamala Harris zu unterstützen, stellt Harris vor eine wichtige und unmittelbare Entscheidung: Wen soll sie zu ihrem Vizekandidaten machen?
Andy Beshear
Der demokratische Gouverneur von Kentucky blickt auf eine erfolgreiche politische Karriere in einem stark republikanisch geprägten Bundesstaat zurück, der 2020 mit mehr als 25 Prozentpunkten Vorsprung für den Republikaner Donald Trump gestimmt hat. Beshear hat sich dafür eingesetzt, Arbeitsplätze nach Kentucky zu holen, die öffentliche Bildung zu fördern und den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Als Gouverneur legte er sein Veto gegen Gesetze ein, die Abtreibung und geschlechtsangleichende Operationen für transsexuelle Jugendliche verboten, obwohl diese von der republikanisch dominierten Legislative überstimmt wurden.
Pete Buttigieg
Der US-Verkehrsminister konnte im Vorwahlkampf 2020 gegen Biden und Harris eine starke Anhängerschaft unter den Wählern der Demokratischen Partei aufbauen und gewann die Vorwahl in Iowa. Buttigieg, der als geschickter Verfechter von Bidens Politik gilt, unterstützte anschließend Biden und wurde 2021 in das Kabinett der neuen Regierung berufen. Der ehemalige Bürgermeister von South Bend, Indiana, hat auch enge Verbindungen nach Michigan, einem für die Demokraten im November wichtigen Bundesstaat.
Roy Cooper
Der Gouverneur von North Carolina wurde von den Demokraten für seinen starken Fokus auf wirtschaftliche Entwicklung und seine Fähigkeit gelobt, in einem politisch umkämpften, republikanisch geprägten Staat relativ hohe Zustimmungswerte zu erzielen. North Carolina ging sowohl 2016 als auch 2020 an Trump.
Mark Kelly
Der US-Senator aus Arizona wird von der demokratischen Parteielite geschätzt, weil er in einem umkämpften, traditionell eher republikanisch geprägten Bundesstaat, den Biden 2020 gewonnen hatte, relativ moderate Töne anschlägt. Kelly, ein ehemaliger Kapitän der US-Marine und Astronaut, ist auch der Ehemann der ehemaligen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords, die 2011 bei einem Attentat schwer verletzt wurde. Waffengewalt ist ein wichtiges Wahlkampfthema der Demokraten.
Josh Shapiro
Der Gouverneur von Pennsylvania ist erst seit einem Jahr im Amt. Shapiro ist aber bereits ein aufstrebender Star der Partei der Demokraten auf nationaler Ebene. Der gelernte Jurist war Generalstaatsanwalt des Bundesstaates und hat somit einen ähnlichen juristischen Hintergrund wie Harris als Staatsanwältin. Shapiro könnte dabei helfen, den wichtigen Swing State Pennsylvania für die Demokraten zu gewinnen. Aktuell liegt in Umfragen Donald Trump dort mit mehreren Prozentpunkten vorn.
J.B. Pritzker
Der Milliardär und Gouverneur des stark demokratisch geprägten US-Bundesstaates Illinois erwies sich als wichtige Kraft innerhalb der Partei. Pritzker, dessen Familie die Hotelkette Hyatt Hotels besitzt, nutzte seine eigenen finanziellen Ressourcen, um Bidens Wahlkampf zu unterstützen. Er erklärte im Nachgang des Rückzugs Bidens auch, dass er Harris unterstützen wird.
Gretchen Whitmer
Die Gouverneurin hat sich im hart umkämpften Bundesstaat Michigan eine starke Basis aufgebaut und setzt auf alltagsnahe Themen. Sie wurde als mögliche Vizekandidatin für 2020 gehandelt, bevor sich Biden für Harris entschied. Whitmer ist eine der wichtigsten Unterstützerinnen von Bidens Wiederwahlkampagne. Einem Medienbericht zufolge will sie nach Bidens Rückzug nicht als Kandidatin für die US-Präsidentschaftswahl antreten. Sie war als potenzielle Ersatzkandidatin für Biden gehandelt worden. Ein mögliches Ticket mit Harris wäre das erste rein weibliche Duo einer großen US-Partei. Experten sehen darin einen Vorteil, da Frauenrechte, insbesondere reproduktive Rechte, zu den Schlüsselthemen der kommenden Wahlen gehören könnten.
Quelle: ntv.de, lme/rts