Politik

Iran will Handel statt Sanktionen USA helfen Teheran bei Umbau von AKW

Wer hätte vor kurzem gedacht, dass hier bald die Expertise der USA gefragt ist? Die iranische Atomanlage bei Arak.

Wer hätte vor kurzem gedacht, dass hier bald die Expertise der USA gefragt ist? Die iranische Atomanlage bei Arak.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit der Einigung im Atomstreit sendet die iranische Regierung immer wieder Signale der Offenheit. Die Sanktionen sollen so schnell wie möglich ein Ende finden. Die USA werden nun ein Atomkraftwerk auf Vordermann bringen und auch mit Deutschland hat man Pläne.

Iran plant beim Umbau seines Atomreaktors Arak eine Zusammenarbeit mit den USA. "Wir werden mit China und voraussichtlich auch den USA bei der Modernisierung des Reaktors in Arak zusammenarbeiten", sagte Präsident Hassan Ruhani in Teheran.

In der Atomeinigung von Mitte Juli hatten sich der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland auf einen Umbau des Schwerwasserreaktors Arak geeinigt. Dabei geht es besonders darum, dass nach einer Inbetriebnahme kein Plutonium anfallen soll, das zur Herstellung einer Atombombe eingesetzt werden könnte. Bislang war beim Umbau des Reaktors nur von einer Zusammenarbeit mit China die Rede.

Weiter sagte Rohani, dass es keiner Zustimmundg des iranischen Parlaments zum ausgehandelten Atomabkommen bedarf, da dieses auf der Basis des vom Iran bereits unterschriebenen Atomwaffensperrvertrages ausgehandelt wurde.

Deutsche Wirtschaft wittert Milliardenaufträge im Iran

Daher sieht Teheran auch keine Hemnisse mehr, wieder voll am globalen Handel teilnehmen zu können. Vor allem hofft man nach der Atomeinigung mit dem Westen auch auf einen schnellen Ausbau der Handelsbeziehungen mit Deutschland.

Teheran begrüße den neuen Kontakt mit Berlin, sagte Parlamentspräsident Ali Laridschani in einem Telefongespräch mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Er hoffe, dass es nach einem geplanten Teheran-Besuch Steinmeiers im Oktober zu schnellen Ergebnissen im bilateralen Handel komme, meldete die Nachrichtenagentur IRNA.

Die deutsche Wirtschaft sieht nach dem Abkommen großes Potential für Geschäfte im Iran. So war Vizekanzler Sigmar Gabriel bereits im Juli zusammen mit mehreren hochrangigen Wirtschaftsvertretern nach Teheran gereist. Nach Gabriel kamen dann auch die Außenminister Frankreichs, Italiens und Großbritanniens nach Teheran. Auch sie signalisierten großes Interesse an einer Ausdehnung der Wirtschaftsbeziehungen.

Der Atomkompromiss soll Iran die Nutzung der Atomkraft für friedliche Zwecke ermöglichen, den Weg zur Atombombe aber verbauen. Im Gegenzug sollen die internationalen Sanktionen schrittweise fallen.

Quelle: ntv.de, dka/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen