Politik

Gegen Angreifer auf Konsulat in Bengasi USA planen Vergeltungsaktion

Vier Diplomaten kamen bei dem Anschlag auf das Konsulat ums Leben.

Vier Diplomaten kamen bei dem Anschlag auf das Konsulat ums Leben.

(Foto: dapd)

Der Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi war nach neuesten Erkenntnissen ein geplanter Anschlag. Laut einem Medienbericht will Washington nun antworten - mit einem Vergeltungsschlag. Derweil verweisen Abgeordnete darauf, dass Bitten des Konsulats um mehr Schutz mehrmals von der US-Regierung abgelehnt wurden.

Nach dem blutigen Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi fassen US-Militärs nach Informationen der "New York Times" einen Vergeltungsschlag ins Auge. Spezialeinheiten sammelten demnach Informationen für einen möglichen Angriff auf die Täter des , bei dem am 11. September vier amerikanische Diplomaten, darunter Botschafter Chris Stevens, getötet wurden. Zugleich klagt der Kongress an: Die Regierung von Präsident Barack Obama habe einen besseren Schutz für das Konsulat abgelehnt.

Eine mögliche Operation von Spezialeinheiten ziele auf eine Gefangennahme oder die Tötung der mutmaßlichen Täter ab, berichtete die Zeitung. Allerdings seien die Vorbereitungen noch in einem sehr frühen Stadium. Es sei noch keinerlei Entscheidung über eine mögliche Aktion gefallen, hieß es unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte.

Obama hatte unmittelbar nach dem Anschlag versprochen, . Die US-Geheimdienste kamen unlängst zu dem Urteil, dass es sich entgegen ersten Annahmen . Zunächst hatte die US-Regierung von einer spontanen Aktion aufgebrachter Muslime als aus den USA gesprochen. Das Konsulat wurde unter anderem mit Raketen beschossen und in Brand gesteckt.

Erhebliche militärische und politische Risiken

Die "New York Times" schreibt weiter, Obama habe bei einer Vergeltungsaktion in Libyen mehrere Optionen, darunter etwa Drohnenangriffe und Einsätze von Spezialeinheiten wie etwa bei der Tötung von Osama bin Laden im vergangenen Jahr in Pakistan. Denkbar seien auch gemeinsame Operationen mit libyschen Einheiten. Jede Aktion berge aber erhebliche militärische und politische Risiken.

Mehrere Kongressabgeordnete warfen unterdessen Außenministerin Hillary Clinton vor, die Regierung habe vor dem Anschlag mehrfach Bitten um verstärkten Schutz für das Konsulatsgebäude in Bengasi abgelehnt. Demnach habe es bereits vor dem Angriff am 11. September eine Serie von Drohungen gegeben. "Dennoch wurden der Mission in Libyen diese Ressourcen aus Washington versagt", schrieben die Vorsitzenden des Aufsichtskomitees im Kongress in einem Brief an Clinton.

Die Kongressabgeordneten setzten für nächste Woche eine offizielle Anhörung zu dem Thema an. Das Außenamt in Washington nahm zu den Vorwürfen zunächst keine Stellung. "Wir sammeln derzeit alle Informationen zusammen, damit wir antworten können", sagte eine Sprecherin.

Quelle: ntv.de, dpa

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