Politik

Bis zu 70.000 Soldaten eingespart USA schrumpfen Militär zusammen

In gut zwei Jahren soll die Armee der USA bis zu 70.000 Soldaten weniger haben. So will die Regierung sparen. Gleichzeitig will Präsident Obama mehr denn je in Syrien und im Irak aktiv werden. Und das frisst die Einsparung um ein Mehrfaches wieder auf.

40.000 Mann aus allen Ressorts des Militärs sollen eingespart werden, zusätzlich womöglich 30.000 Soldaten im In- und Ausland.

40.000 Mann aus allen Ressorts des Militärs sollen eingespart werden, zusätzlich womöglich 30.000 Soldaten im In- und Ausland.

(Foto: REUTERS)

Aus Spargründen sollen die Landstreitkräfte der USA in den kommenden zwei Jahren um 40.000 Soldaten verkleinert werden. Auch 17.000 zivile Stellen bei den Streitkräften würden gestrichen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "USA Today". Der Ministeriumsvertreter kündigte an, die Stellenstreichungen würden bald offiziell bekannt gegeben.

Die Zeitung zitiert aus einem nicht näher bezeichneten Dokument, dass die US-Armee am Ende des Steuerjahres 2017 noch 450.000 Soldaten haben werde. Das Steuerjahr endet am 30. September 2017. Zusätzlich zu den genannten 40.000 müssten angesichts pauschaler Sparvorgaben für alle Ressorts ab Oktober womöglich noch 30.000 weitere US-Soldaten im In- und Ausland aus dem Dienst scheiden.

Kampf gegen IS soll trotzdem intensiviert werden

Aus Armee-Dokumenten aus dem Jahr 2013 geht hervor, dass das Militär bei einer Truppenstärke von weniger als 450.000 Soldaten nicht mehr in der Lage sein könnte, einen Krieg zu gewinnen. Auf dem Höhepunkt der US-Einsätze im Irak und in Afghanistan hatte es der "USA Today" zufolge 570.000 US-Soldaten gegeben. Erst im Februar hatte Präsident Obama einen Militärbudgetplan für das Rechnungsjahr 2016 vorgestellt, das am 1. Oktober 2015 beginnt. Demnach sollten die Militärausgaben um 38 Milliarden Dollar (34,5 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 585 Milliarden Dollar steigen.

Der republikanische Senator Dan Sullivan sagte, die Kürzungen bei der US-Armee "ergeben strategisch keinen Sinn". Erst am Montag hatte Obama angekündigt, den Kampf gegen den IS zu intensivieren. Der Schwerpunkt liege auf Luftangriffen auf IS-Hochburgen in Syrien und die dort ansässige Führungsriege der Dschihadisten, sagte Obama nach Beratungen mit ranghohen Militär- und Geheimdienstvertretern im Pentagon. Zugleich warnte der Präsident, es handele sich um eine "langfristige Offensive". Bislang ist den USA und ihren Verbündeten kein entscheidender Durchbruch im Kampf gegen den IS gelungen.

Der Einsatz kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums 9,2 Millionen Dollar pro Tag. Die Gesamtkosten summieren sich auf mittlerweile fast drei Milliarden Dollar. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Im Juni erst hatte das Pentagon erklärt, weitere 450 US-Soldaten als Berater in den Irak zu entsenden.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen