1500 zusätzliche Soldaten USA stocken Truppe in Deutschland auf
07.09.2018, 17:49 Uhr
Aktuell sind bereits mehr als 33.000 Soldaten aus den USA in Deutschland stationiert.
(Foto: picture alliance / Nicolas Armer)
Zuletzt gibt es Spekulationen darüber, dass die Vereinigten Staaten ihre Soldaten ganz aus Deutschland abziehen könnten. Doch nun entscheidet sich die US-Präsident Trump zu einem gegensätzlichen Schritt. Ein klares Signal in Richtung Russland.
Die US-Streitkräfte verlegen 1500 zusätzliche Soldaten nach Deutschland. Diese sollen "für die Stärkung der Nato und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein", sagte US-Botschafter Richard Grenell in Berlin. "Die Amerikanerinnen und Amerikaner sind entschlossen, das transatlantische Bündnis zu stärken, und Präsident (Donald) Trumps Zusage, die Verteidigungsfähigkeit der Vereinigten Staaten zu erhöhen, trägt erheblich dazu bei", teilte er mit. Die neuen Einheiten sollen nach Angaben von Grenell bis 2020 nach Deutschland kommen. Er berief sich bei seiner Ankündigung auf das US-Heereskommando in Europa.
Zuletzt hatten Äußerungen von Trump Fragen zur künftigen Rolle der USA in der Nato aufgeworfen. So hatte Trump beim Nato-Gipfel einen Alleingang der USA angedeutet, sollten die anderen Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen. Das US-Verteidigungsministerium hatte aber einen Bericht zurückgewiesen, in dem über die Möglichkeit eines US-Truppenabzugs aus Deutschland spekuliert wurde. In Deutschland sind mehr als 33.000 US-Soldaten stationiert.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen begrüßte die von den USA angekündigte Aufstockung. "Die US-Entscheidung, die militärische Präsenz bei uns in Deutschland zu verstärken, ist ein willkommenes Zeichen für die Vitalität der transatlantischen Beziehungen", erklärte die CDU-Politikerin in Berlin. "Und sie ist auch ein Bekenntnis zur gemeinsamen Sicherheit."
Die Nato hatte 2014 vereinbart, die Ausgaben binnen eines Jahrzehnts "Richtung zwei Prozent" des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Deutschland kommt bisher nur auf 1,24 Prozent. Bis 2025 sollen 1,5 Prozent erreicht sein. Trump prangerte zudem Deutschlands enge Wirtschaftsbeziehungen zu Russland im Energiesektor an. Er warf den Deutschen vor, Russland Milliarden für Gaslieferungen zu zahlen und sich dann von den USA vor Moskau verteidigen zu lassen.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP