Politik

Hohe "Nudeln-mit-Ketchup-Quote" Über elf Prozent können sich nur selten Fleisch leisten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Statistiker haben nicht nur nach Fleisch gefragt, sondern auch nach "gleichwertigen vegetarischen Alternativen".

Die Statistiker haben nicht nur nach Fleisch gefragt, sondern auch nach "gleichwertigen vegetarischen Alternativen".

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Brot und Nudeln machen satt, doch auf Dauer steht den meisten Menschen der Sinn nach etwas mehr Abwechslung im Speiseplan. Für zehn Millionen Menschen in Deutschland ist das inzwischen zu teuer. Linken-Fraktionschef Bartsch fordert eine zeitweise Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel.

11,4 Prozent der Deutschen konnten sich einem Bericht zufolge im Jahr 2022 nicht mindestens jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel, Fisch oder eine gleichwertige vegetarische Alternative leisten. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat berichtet, stieg der Anteil im Vergleich zu 2021 um 0,9 Prozentpunkte. Knapp 10 Millionen Menschen seien demnach betroffen.

Besonders groß ist der Anteil der Menschen, die sich auf diese Weise in ihrer Ernährung einschränken müssen, den Eurostat-Daten zufolge unter alleinerziehenden Eltern. 19,3 Prozent können nicht mindestens alle zwei Tage Fleisch, Fisch oder eine gleichwertige vegetarische Mahlzeit zu sich nehmen. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2021. Gut 85 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland sind Mütter.

Der Chef der Linken-Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, warf der Bundesregierung gegenüber dem RND vor, "nichts" gegen die "Preisexplosionen bei Lebensmitteln" getan zu haben. "Der Supermarkt ist zum Hort des Abkassierens geworden", sagte Bartsch und ergänzte: "Je höher die Preise, desto höher die Nudeln-mit-Ketchup-Quote." Der Linken-Fraktionschef forderte eine zumindest zeitweilige Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel sowie "konsequente" staatliche Preiskontrollen bei Supermarktkonzernen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen