Politik

Nach Hungerstreik in Moskauer U-Haft Ukrainische Ärzte dürfen zu Sawtschenko

Drei Monate befindet sich die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko im Hungerstreik. Dabei verliert sie 21 Kilogramm und kommt dem Tod nah. Nachdem sie langsam wieder Nahrung zu sich nimmt, darf sie jetzt von ukrainischen Ärzten untersucht werden.

Die ukrainische Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko hat in ihrer Moskauer Untersuchungshaft erstmals Besuch von ukrainischen Ärzten erhalten dürfen. Dies teilte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ihr Anwalt Nikolai Polosow bestätigte den Besuch der Ärzte im Gefängnis.

Während des Hungerstreiks verlor Sawtschenko 21 Kilogramm.

Während des Hungerstreiks verlor Sawtschenko 21 Kilogramm.

(Foto: dpa)

Die Spezialisten hätten unter anderem festgestellt, dass die 33-Jährige nach Beendigung ihres knapp dreimonatigen Hungerstreiks noch geschwächt sei, sagte der Anwalt Medien in Kiew zufolge. Mitte Februar hatten bereits deutsche Ärzte die Frau besucht.

Sawtschenko war im Juni 2014 von prorussischen Separatisten in der Ostukraine gefangen genommen und über die Grenze nach Russland gebracht worden. Die Justiz in Moskau wirft ihr vor, der ukrainischen Armee die Position zweier russischer Journalisten übermittelt zu haben, die nahe der ukrainischen Rebellenhochburg Luhansk bei einem Angriff der Regierungstruppen getötet wurden. Die Anklage gegen die 33-Jährige lautet auf vorsätzlichen Mord.

Sawtschenko weist die Vorwürfe zurück. Sie gibt an, widerrechtlich in der Ukraine entführt und nach Russland verschleppt worden zu sein. Aus Protest gegen ihre Inhaftierung war sie Mitte Dezember in den Hungerstreik getreten. Dabei nahm sie lediglich Wasser und Medikamente zu sich. Anfang März musste der Hungerstreik aufgrund Sawtschenkos kritischem Gesundheitszustand unterbrochen werden. Seit dem nimmt sie wieder heiße Hühnerbrühe zu sich. Die Ukraine verlangt ebenso wie die EU und die Bundesregierung die sofortige Haftentlassung von Sawtschenko.  

Quelle: ntv.de, lou/dpa/AFP

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