Politik

"Neue Phase" in der Region Ukrainische Drohne setzt russisches Öllager in Brand

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Brjansk.JPG

Die Ukraine greift zunehmend Ziele in Russland an. Die südliche Region Brjansk meldet erneut einen Angriff. Eine Drohne habe in einem Öllager ein Feuer auf 1000 Quadratmetern ausgelöst. Das Militär kann den Angriff zwar abwehren, dennoch geht die transportierte Munition auf die Anlage nieder.

In der westrussischen Region Brjansk ist offiziellen Angaben zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff ein Brand in einem Öllager ausgebrochen. Die russische Luftverteidigung habe das Geschoss zwar im Anflug durch "radio-elektronische Mittel" abgefangen, dennoch sei dabei der geladene Sprengstoff auf die Ölanlage in der Stadt Klinzy gefallen, schrieb der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas auf Telegram. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

Ersten Erkenntnissen zufolge gebe es keine Opfer durch den nächtlichen Angriff, hieß es aus Brjansk. Das Feuer breitete sich im Laufe des Morgens auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern aus, wie wenig später die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Einsatzkräfte vor Ort meldete. Das entspricht grob einem Siebtel eines Fußballfelds. Laut Gouverneur Bogomas brennt auch "ein Panzer im Bund". Im Einsatz seien 13 Tanklöschfahrzeuge mit Sondereinheiten der Feuerwehr- und Rettungsmannschaften aus der Russischen Föderation und Brjansk.

Russland führt seit knapp zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder kommt es im Zuge dessen auch zu Beschuss von russischem Staatsgebiet - insbesondere in der Grenzregion und gegen militärische Ziele sowie gegen wichtige russische Infrastruktur. Opferzahlen und Schäden stehen dabei in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.

Vor zwei Tagen hat Russland nach Angaben seines Verteidigungsministeriums ukrainische Raketen und Drohnen in Brjansk abgefangen. Die heimische Luftabwehr habe in dem Gebiet zwei taktische Raketen zerstört und drei Drohnen abgefangen, hatte das Ministerium mitgeteilt. Und Ende Dezember hatte Bogomaz den Abschuss von sechs ukrainischen Drohnen gemeldet.

"Neue Phase": Ukrainische Drohne fliegt bis St. Petersburg

Zudem hat die Ukraine eigenen Angaben nach erfolgreich eine Drohne bei der nordrussischen Großstadt St. Petersburg eingesetzt. "Ja, diese Nacht haben wir ein Ziel getroffen, und dieses Stück flog genau 1250 Kilometer", sagte der für Rüstung zuständige Industrieminister Olexander Kamyschin bei einer öffentlichen Diskussion beim Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. Die verwendete Drohne sei in der Ukraine produziert worden und habe umgerechnet etwas mehr als 320 Euro gekostet, sagte er der Agentur Interfax-Ukraine zufolge am Donnerstag.

Zuvor hatten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen beim Militärgeheimdienst von einem Angriff auf ein Treibstofflager im Hafen der nordrussischen Millionenstadt berichtet. Russischen Angaben zufolge wurden drei Drohnen rechtzeitig abgefangen. Schäden habe es nicht gegeben.

Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, sprach im Fernsehen von einer neuen Qualität der eingesetzten Waffe und deren Reichweite. "Der Feind hat Grund zur Sorge um seine Militäreinrichtungen in St. Petersburg und im Leningrader Gebiet", sagte er. In ukrainischen Militärkreisen hieß es zudem, der Angriff auf die russische Metropole sei Teil einer "neuen Phase" in der Region.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen