Politik

OSZE meldet neue Gefechte Waffenruhe im Donbass bröckelt weiter

Teile von Donetzk sind völlig zerstört. Die Kämpfe in der Region flammen aber immer wieder auf.

Teile von Donetzk sind völlig zerstört. Die Kämpfe in der Region flammen aber immer wieder auf.

(Foto: dpa)

Von Explosionen und Kämpfen sprechen OSZE-Beobachter in der Ostukraine. Allerdings sagen sie nicht, von welcher Seite die Angriffe ausgehen. Sowohl Armee als auch Separatisten machen sich gegenseitig Vorwürfe, schweres Kriegsgerät einzusetzen.

Trotz einer Waffenruhe im Kriegsgebiet der Ostukraine melden Beobachter neue Explosionen und Gefechte im Donbass. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) berichtete ohne Schuldzuweisung über Dutzende Fälle von schwerem Beschuss in der Konfliktregion.

Ungeachtet des vereinbarten Abzugs großkalibriger Waffen werde in den Regionen Donezk und Luhansk noch immer schwerer Militärtechnik gesichtet, teilte die OSZE weiter mit. Die prorussischen Separatisten warfen den Regierungstruppen vor, den Bahnhof von Donezk unter Feuer genommen zu haben. Ob es Tote oder Verletzte gab, war zunächst unklar.

Armee meldet Beschuss

Auch ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete von Artilleriefeuer nahe der Rebellenhochburg Donezk. Demnach begann das Artilleriefeuer gegen 7.00 Uhr (MEZ) offenbar in der Nähe des Flughafens. Seit Januar wird der zuvor heftig umkämpfte Flughafen von den prorussischen Rebellen kontrolliert. Die ukrainische Armee teilte mit, die Rebellen dort hätten in der Nacht leichte Waffen, Mörser und Panzerabwehrgeschosse eingesetzt.

In der zweiten großen Rebellenhochburg Luhansk wurde die Armee nach eigenen Angaben mit leichten Waffen und Mörsern beschossen. Bei Mariupol feuerten die Rebellen Mörsergranaten auf das rund 20 Kilometer östlich der Hafenstadt gelegene Dorf Schirokin. Am Freitag hatte die ukrainische Armee den Rebellen vorgeworfen, dort schwere Grad-Raketenwerfer einzusetzen. Mariupol ist das letzte von den Regierungstruppen gehaltene Bollwerk im Konfliktgebiet.

"Sicherheitslage ist fließend"

Die Konfliktparteien werfen sich immer wieder gegenseitig vor, die Waffenruhe zu brechen. Die Umsetzung des am 12. Februar in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vereinbarten Friedensplans ist weiter unsicher. "Die Sicherheitslage im Donbass ist fließend und unberechenbar, und die Waffenruhe hält nicht überall", teilte die OSZE mit.

Das russische Außenministerium bezeichnete zuletzt den von der ukrainischen Regierung verkündeten Abzug schwerer Waffen aus dem Konfliktgebiet als "Bluff". Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte derweil in einem Interview, der Konflikt könne nicht militärisch gelöst werden.

Die OSZE führte zudem mehrere Beispiele auf, in denen Aufständische oder das ukrainische Militär Beobachter bei ihren Kontrollen behindert hätten. Die Mission beklagte auch, dass es an Informationen über verminte Gebiete fehle. Zudem würden die Aufständischen nicht immer die Sicherheit für die Beobachter garantieren.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen